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Reisebericht Isla de Juventud, Trinidad, Havanna

Mac

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1 Juli 2016
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die Informationen aus dem Forum haben mir bei meinem ersten Urlaub in Kuba sehr geholfen. Hier also nun mein Erfahrungsbericht mit dem ich vielleicht etwas davon zurückgeben kann. Zumindest Urlaubern, die ebenfalls das erste Mal nach Kuba reisen.
Zur groben Orientierung hier mein Reiseplan:
04.08. Flug von Prag über Amsterdam nach Havanna
anschließend Weiterflug nach Nueva Gerona auf die Isla de Juventud. Diese Flugverbindung musste ich selber buchen und hatte zwischen Landung und Start 2,5 Stunden Zeit. Von verschiedenen Seiten wurde dieses Unterfangen als sportlich bis unmöglich bezeichnet.
05.08. – 09.08. Übernachtung im Hotel El Colony und Tauchen an den Tauchspots der Insel
10.08. Nach Rückkehr am 09.08. von der Insel und einer Übernachtung in Havanna, Fahrt nach Trinidad
10.08. – 12.08. Trinidad auf Kuba
12.08. – 16.08. Havanna
16.08. Flug zurück über Paris nach Prag

Der Flug mit KLM verlief problemlos und war pünktlich. Auch die Einreiseformalitäten und Sicherheitsschleuse konnte ich zügig erledigen. Murphys law ereilte mich dann allerdings am Gepäckband. Mein Gepäck kam zum Schluss.

Aus dem Forum bekam ich den Hinweis, dass der schnellste Weg zum Terminal 3, für nationale Flüge, nur über ein Taxi geht. Das fand ich vor dem internationalen Terminal auch flugs und hatte auch kein Problem, mangels kubanischer Währung, an Stelle von 10 CUC 10 EURO zu bezahlen. Eine Stunde vor Abflug traf ich dann am Schalter meines Fluges auf die Insel ein. Beinahe erwartungsgemäß war der Schalter bereits geschlossen. Nachdem mir auch der noch anwesende Flughafenmitarbeiter bestätigt hat, dass ich zu spät bin, habe ich direkt nach dem nächsten Flug gefragt. Dieser sollte am nächsten Morgen um 05:40 abgehen. Ich müsse dann aber um 04:00 am Schalter sein. Als letztes schickte er mich noch zum Cubana Office im gleichen Terminal, um die Umbuchung zu regeln. Überraschenderweise, im nach hinein, befand sich keine Warteschlange vor dem Büro.

Eine Erfahrung aus dem Urlaub ist, dass es an Stellen, an denen Dienstleistungen angeboten werden, immer Warteschlangen gibt.

Nachdem ich der Mitarbeiterin mein Anliegen geschildert habe, hat sie mich auch sofort unkompliziert auf die frühe Maschine gebucht. Ohne zu vergessen mir zu sagen, dass ich aber um 03:00 am Schalter sein müsse.

Die durch den verpassten Flug gewonnene Zeit habe ich genutzt mich mit dem Thema „Telefonieren auf Kuba“ anzufreunden. Nachdem ich mir eine Telefonkarte gekauft habe, 5 CUC, reicht normalerweise für 2,5 Std telefonieren innerhalb Kubas, und von der Verkäuferin eingewiesen wurde, machte ich mich auch sofort daran, das neuerlangte Wissen anzuwenden und das Hotel auf der Insel über meine verspätete Ankunft zu informieren.

Zum Telefonieren muss man nach Eingabe der Nummer 166 den Code von der Karte eingeben und mit dem #-Symbol abschließen. Anschließend wird man von einer freundlichen Stimme aufgefordert die Telefonnummer einzugeben und ebenfalls mit dem #-Symbol abzuschließen. In 90% der Fälle hat die freundliche Stimme mir nach Eingabe des Codes mitgeteilt, dass meine Eingabe „incorrecto“ war. Und dieses in spanischer Sprache. Anschließend sollte ich nur den Code nochmals eingeben. Nach der zweiten Eingabe war dann alles in Ordnung und die Stimme hat mich anschließend in englischer Sprache aufgefordert die Telefonnummer einzugeben.

Bei der aller ersten Nutzung der Telefonkarte kann man die Sprache Spanisch oder Englisch wählen. Wirksam wird diese Eingabe aber eben erst nachdem der Code akzeptiert wurde.

Als der Schalter am Flughafen am nächsten Morgen öffnete, war ich der erste in der Schlange. Nachdem der Flughafenmitarbeiter etwas fragend erst meine E-Ticket Nummer und dann seinen Monitor angeschaut hat, habe ich ihm den Sachverhalt des Vortags erklärt. Daraufhin hat er meine Dokumente nochmals in das Büro von Cubana gegeben. Was mich zugegebenermaßen ein bisschen nervös machte. Aber nach Rückfrage mit ihm, bin ich in der Nähe des Schalters stehen geblieben. Meine Nervosität steigerte sich als ich für die nächsten 30 Minuten feststellte, dass sich vor dem Büro eine Warteschlange bildete, die in gleichen Maße von der Cubana Dame abgearbeitet wurde. Hier kam ich dann das erste Mal mit der kubanischen Mentalität in Kontakt, oder in Konflikt?.

Am Ende habe ich aber doch noch rechtzeitig bevor der Schalter schloss, mein Ticket erhalten und konnte einchecken. Auch mein Gepäck mit fast 23kg, bei einem Limit von 20kg, wurde anstandslos übernommen. Aus unterschiedlichen Quellen hatte ich die Information, dass man in Kuba sehr hinter der Einhaltung des Limits her ist. Dieses hat sich aber auch beim Rückflug nicht bestätigt.

Zum Inselaufenthalt sage ich nur soviel. Wenn man kein Taucher ist, muss man dort auch nicht hinfahren. Internet im einzigen Hotel, El Colony, ist Fehlanzeige, der Essenraum gleicht einer Kantine und die Auswahl am Frühstücks- und Abendbuffet ist sehr eingeschränkt. Mein Appartement war allerdings nicht zu beanstanden.

Ein Fehler den ich gemacht habe war, dass ich mein Tauchpaket, dass ich im Vorfeld gebucht habe, über eine Banküberweisung drei Wochen vor dem Urlaub bezahlt habe. Aus irgendwelchen Gründen hat die kubanische Bank aber bis zum Ende meines Urlaubs das Geld nicht auf das Konto des Veranstalters überwiesen. Somit musste ich das Tauchpaket vor Ort nochmals bezahlen. Wodurch ich gezwungen war Euro in CUC im Hotel zu tauschen. Kurs annähernd 1:1. Ergo, am besten man bezahlt nur mit Kreditkarte!

Der Rückweg nach Havanna war dann unproblematisch und ich konnte in Nueva Gerona auf der Insel auch meine erste Erfahrung mit dem Internet machen. Egal ob Telepunto oder Etecsa, wo man die Internetkarten käuflich erwerben kann, Cadeca (Wechselstube) oder Bank, Warteschlangen, zumeist außerhalb des Gebäudes, sind Gang uns Gäbe. Wichtig ist, dass man durch die in den Raum gestellte Frage „El Ultimo?“ feststellt, wer der letzte in der Schlange ist. Anschließend ist alles nur noch eine Frage der Geduld. Ebenso wichtig ist, dass man, wenn man in der Schlange steht und der letzte ist, auf die eben gestellte Frage ggfs. durch Handzeichen reagiert.

Internet spots befinden sich häufig neben Hotels, Kirchen oder den Telepuntos. Zu erkennen sind sie an den vielen Menschen, die sitzend oder stehend auf ihr Smartphone starren. Hier ein paar Spots die ich gefunden habe:

Nach Trinidad bin ich mit dem Collectivo Taxi gefahren. Das wurde mir von meiner Casa Dame empfohlen und hat verschiedene Vorteile. Es ist schneller als der Bus, 4,5 gegenüber ca. 6 Stunden, das Taxi holt einen an der Casa oder am Hotel ab und auch wenn Probleme auftreten, für Ersatz wird gesorgt. In Trinidad habe ich eine Japanerin getroffen, die eigentlich mit dem Bus zwei Tage vorher fahren wollte. Aber der Bus fuhr eben nicht.
Der Preis für das Collectivo ist mit 35 CUC 7-8 CUC teuerer als der Bus.

Trinidad war schön, insbesondere der Platz Casa de la Musica, der Abends voll mit Menschen ist, und nebenbei ein Internet spot ist, aber zwei volle Tage sind für Trinidad nach meinem Geschmack ausreichend.

Hinweis: Wenn man von Trinidad z.B. wieder nach Havanna zurückfahren möchte und man weiß, wann man fahren möchte, kann man das gleiche Collectivo gleich für den Rückweg buchen. Das hat den Vorteil, dass man dann nur etwa 25 CUC bezahlt. Hintergrund ist, dass das Collectivo ja eh in Trinidad ist und sich der Fahrer dann bereits ein Auslastung für eine Rückfahrt reserviert. Bei mir hat es nicht ganz geklappt, da der Fahrer aus irgend welchen Gründen nicht zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt sein konnte, aber er hatte für Ersatz gesorgt. Ich musste dann zwar zwei Stunden an einem Sammelpunkt warten, aber so ist es halt in Kuba, manchmal. Zumindest habe ich nur 25 CUC bezahlt, während die anderen beiden Reisenden 35 CUC bezahlen mussten.

Erwähnenswert zu Trinidad ist noch, dass an einem Abend in der Casa auf einmal der Strom ausfiel, und wohl nicht nur dort. Es war zwar nur maximal 30 Minuten, aber bei den Temperaturen und dann ohne Ventilator und/oder Klimaanlage ist das bereits unangenehm. Auf meine Frage am nächsten Morgen, wer den Fehler behoben hat, hat der Casa Vater nur geantwortet, „Die Regierung“. D.h. ich durfte wohl den Fall erleben, wenn die Regierung, um Energie und Kosten zu sparen, einfach mal den Strom abschaltet.

Die anschließenden 4 Tage in Havanna haben sich durch hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit ausgezeichnet. Zu diesem, bekannten, Umstand, der mir den Aufenthalt ein bisschen verleidete, kamen die hohe Zahl an Bettlern bzw. hilfsbereiten Kubanern, die sofort auch nicht benötigte Hilfe in barer Münze bezahlt haben wollte.

Leider konnte ich einige Sehenswürdigkeiten wegen Restaurierungen nicht besuchen. Capitol, Alexander-Humboldt-Museum, Tabakfabrik Partagás. Aber auch ohne diesen Umstand halte ich 3-4 volle Tage in Havanna für ausreichend. Zumindest wenn man sich auf das Offensichtliche fokussiert.

Übernachtet habe ich in einer Casa nahe am Malecon, ca. 30 – 45 Minuten fußläufig entfernt vom Stadtzentrum. Dem Nachteil der Entfernung zum Zentrum steht ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis bei Restaurants und Bars entgegen.

Zu guter Letzt. Achtet darauf, dass das Personal im Duty Free in Havanna den Kassenbon in die Tüte mit dem Rum tut. Sonst passiert euch wie mir und allen anderen in meinen Fliegern, dass euer Rum in Paris liegen bleibt.
 
Hallo zurück und danke für den Reisebericht, schön geschrieben :) und sicher auch hilfreich.
Aber jetzt mal eine allgemeine Frage: Wie hat dir persönlich der Urlaub gefallen?
 
Hallo @Mac ..Ich würde mich über Unterwasser-Fotografien der Spots rund um das Colony seehr freuen.
 
@Caney,
persönlich, aus eigenem Antrieb muss ich nicht noch einmal nach Kuba. Ich habe schon im gleichen Monat Urlaub in Mexiko gemacht und hatte nicht soviel Probleme mit der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Deswegen muss ich feststellen, obwohl bekannt ist, dass auch in Kuba im August Sommer ist, hat das Wetter den Wohlfühleffekt stark negativ beeinflusst. Kuba selbst war natürlich hochinteressant und auch spannend, aber ich dennoch glaube ih, dass ich mit Havanna und Trinidad, und einem Kurztrip nach Cienfuegos, soviel gesehen habe, dass ich keine weiteren mehr zu sehen brauche. Was mich außerdem ziemlich genervt hat sind die Bettler und die Tatsache, dass, wann immer man gewollt oder ungewollt Hilfe empfangen hat, man auch direkt auf eine Vergütung hingewiesen wurde.

@betny,
Unterwasseraufnahmen habe ich nicht gemacht. Aus Gewichtsgründen habe ich meine Kamera mit Gehäuse für das Tauchen nicht mitgenommen und bin aus Erfahrung heraus auch der Meinung, dass man die schönsten Unterwasserbilder in professionellen Fotobüchern sehen kann. ;)
Aber hier ein paar Informationen zum Tauchen. Wir haben immer zwei Tauchgänge pro Tag gemacht. Die Bootsfahrt zum Tauchen dauerte dabei immer 1 - 1,5 Stunden. Der erste Tauchgang war für gewöhnlich an der "Wall" d.h. am Graben und somit etwas tiefer, 30 - 40 Meter. Herausragend war ein Tauchgang in eine Höhle, in die Du auf 25m hineingetaucht bist und bei 37m wieder herausgekommen bist, Dann noch ein bisschen die Wand entlang und 43m Tiefe war erreicht. Man fühlte sich aber nie unsicher. Der zweite Tauchgang, manchmal noch vor dem Mittag an Bord, fand dann eher in 10 - 15m statt und führte in Korallengarten oder an ein Wrack. Für große Fische war das Wasser zu warm, Schildkröten, Rochen und Hummer waren damit die Highlights. Vielleicht ist Dir bekannt, dass es viele Lionfishs in der Karibik gibt und diese auch keine natürlichen Feinde haben.
 
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