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Neues Luxushotel in Alt-Havanna wird im September eröffnet - Kubakunde

Wenn das Baumaterial tatsächlich schon im Vorfeld komplett eingekauft wurde, und nicht einigermaßen just-in-time, könnte man es sicherlich auch noch sinnvoller verwenden, als Hotelleerstand zu bauen. Die Bauarbeiter kann man dafür auch gleich nehmen.
Ich denke mir, dass z.B. das genannte Hotel nicht grundlos an die kanadische Kette Blue Diamond vergeben wurde, die ja z.B. auch Cayo Largo komplett übernimmt mit allen Anlagen dort. Deiner Antwort entnehme ich, dass Du auch nichts genaues weißt und halt so drauf los spekuliert wird. Ich halte dagegen, dass selbst in der kubanischen Regierung durchaus durchgerechnet worden sein könnte, was im Ertrag sinnvoller ist für das Staatswesen (und zufriedene Bürger lassen sich immer leichter regieren als Unzufriedene). Das von Grund auf zu leugnen, noch dazu ohne Detail- oder Hintergrundwissen ist leider aktuell gängige Praxis auf vielen Ebenen aber eben reine Spekulation.
 
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Die vielen neuen Luxushotels werden auch gebaut um die Filetstücke der exzellenten Lagen zu besetzen und um diese dann teuer weiterzuverkaufen. Das hat mir ein Kanadier im Grand Aston La Habana ( ebenfalls Top Lage und unverbaubar ) im Juni erzählt, ob es stimmt kann ich nicht beurteilen. Aber es ist schon zu erkenn, dass gerade an den Top Lagen viel gebaut wird, nicht nur Hotels sondern auch Anlagen mit Eigentumswohnungen.
Die Preise werden sich vervielfachen, falls das System mal kippt, Falls ???
 
Dass die ausländischen Betreiber einen längeren Atem haben, als der kubanische Staat, und die Investition strategisch sehen, und sich wohl keine kurzfristigen Gewinne erhoffen, ist klar. Aber Kuba hat davon so gut wie nix, und ich kann mir, wie gesagt, nur schwer vorstellen, dass die Betreiber bei 49% Beteiligung an die 100% der investiven und laufenden Kosten übernimmt.
 
Nochmals, aufgrund der fortgeschrittenen Baue gehe ich davon aus, dass die Investitionen in Baumaterialien größtenteils schon vor der jetzigen Krise abgeschlossen waren.
Und bei den laufenden Kosten ist ja bekannt, dass ausländische Unternehmen sehr viel höhere Beträge zahlen, als letztlich vom Staat an Lohn ausgezahlt wird. Von daher ist es vielleicht lukrativer für den Staat, dass die Eröffnungen forciert werden.
 
Auch dieser Artikel lässt unerwähnt, wann die Hotelprojekte in Angriff genommen wurden und wann die Investitionen getätigt wurden. Zumeist noch in den Jahren des Booms, als es zu wenig Zimmer in Havanna gab und die ganze Touristikwelt (meine Unternehmen eingeschlossen) lautstark neue Hotels gefordert hatte. Zum damaligen Zeitpunkt waren weder Trump noch Corona vorherzusehen.
 
Die Frage der Prioritäten, einseitige Investitionen in den Tourismussektor und so gut wie keine in die lokale Infrastruktur bleibt aber dennoch. Insofern ist der Artikel mehr als legitim.
 
Ein Artikel ist nie illegitim, es darf aber schon gefragt werden, wieso wichtige Hintergrundinfos verschwiegen werden. Da ich davon ausgehe, dass auch die Schreiber des Artikels die Hintergründe kennen, steckt hinter dem Weglassen wohl eindeutig politisches Kalkül. So funktioniert dann wohl Propaganda... die man ja gerne den anderen unterstellt ;)
 
Für mich ist die Grundaussage: falsche Prioritätensetzung, viel wichtiger, als die Frage, ob zum Zeitpunkt der Investitionsetscheidung noch nicht alle heutigen Tatsachen zur Entwicklung des Tourismus bekannt waren. Sie war meiner bescheidenen Meinung nach schon unter den damals bekannten Rahmenbedingungen falsch. Die Kraftwerke waren schon damals in extrem schelchtem Zustand, die landwirtschaftliche Produktion verschlechterte sich schon damals von Jahr zu Jahr, aber man hoffte, ohne große Systemänderungen, sich quasi leistungslos mit Hilfe des wachsenden Tourismus am Leben erhalten zu können. Diversifizierung? Was ist das? Wenn Kuba schon eine Zentralverwaltungswirtschaft sein will, dürfen Investitionen auch nicht aus rein egoistischer Perspektive eines einzelnen Wirtschaftszweigs getroffen werden.
 
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Deine Interpretation in allen Ehren, der Artikel ist jedenfalls nicht auf Deinen Argumenten aufgebaut, sondern sagt im Grunde nur, dass man aktuell das vorhandene Geld für die falsche Sache ausgibt. Bezüglich Deiner Argumente sind diese nicht von der Hand zu weisen, wenn wir allerdings in die Zeit vor Trump und Corona zurückgehen, auf die die Entscheidungen und Gewichtungen seitens der Regierung zurückgehen Geld in mehr Hotels zu investieren - was ja von allen nationalen und international in Kuba agierenden Tourismusorganisationen gefordert wurde - war das nicht unbedingt so klar, wie man im Nachhinein nun nach Trump und Corona folgert. Ich wage sogar zu behaupten, hätte es Corona nicht gegeben, wäre es auch nicht zur aktuell kritischen Energiesituation gekommen! Bei knapp 5 Millionen Touristen wären vermutlich genügend Devisen vorhanden gewesen, kaputte Kraftwerke zu reparieren oder vielleicht sogar zu sanieren.
Im Nachhinein ist man immer schlauer, und das geht nicht nur der kubanischen Regierung so ...
 
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