Auggie Wren
Kuba, meine zweite Heimat
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In der Welt gibt es sehr wohl auch ein paar Werte und Normen, die in ihren Abfassungen zumindest nicht so weit dehnbar sind, dass sie z.B. den Raum aufmachen würden, das kubanische Modell "Demokratie" nennen zu können, auch wenn man dort mit Inselwahrnhemung anderes behaupten mag. Aber auch die allgemeine Erklärung der Menschenrechte lässt nicht jeden Raum, den ein Staat für sich durch Auslegung reklamiert. Es ist ja nicht so, dass sich dahinter frei und selbst definierbare Axiome verbergen, die unabgegrenzt im luftleeren Raum schweben würden. Wir kommen nicht umhin, das als Norm zu erklären, was irgendwann mal im Konsens international abgefasst und unterschrieben wurde und es bleibt auch nichts anderes, als genau darauf immer wieder zu verweisen und es als Maßstab zu reklamieren, zumindest, was die Menschenrechte angeht.Doch, deine Belege greifen ebenfalls zu kurz und sind ganz sicherlich vor einer typisch westlichen Sicht/Ideologie und schließlich Definition mit dem Anspruch auf Letztgültigkeit der Begriffe "Demokratie", "Volk", "Vaterland", "Patriotismus" etc pp. geprägt.
Keine Ahnung, wem gegenüber ich mich da zurückhalten sollte. Hier, dachte ich, befinde ich mich in einem deutschsprachigen Forum, in dem ich niemandem Indigenem mit meiner "kolonialistischen Sicht" auf den Wecker fallen könnte. Und ich bin auch ganz gewiss nicht im "Gepäck der USA" unterwegs. Ich komme eigentlich aus der diametral entgegengesetzten Ecke. Ich hätte wohl vor rund 20 Jahren noch selbst der Narr mit dem "Che Guevara" T-Shirt sein können, ich bin ja quasi auch mit der heroischen kubanischen Geschichtsschreibung erzogen worden.Wichtig ist, dass klar sein sollte, dass wir Europäer, gerade wir (meist) Deutsche im "Gepäck" der USA, nicht die typisch arrogante Deutungshoheit überstrapazieren sollten, wenn es um andere, meist kulturell anders, eben letztlich indigen, durch Kolonialismus hispañol geprägte Völker geht.
Das kann alles sein, dass jemand anderes meine Konventionen für nicht verbindlich hält. Du sprichst letztlich über selbslegitimierende Ebenen, die sich quasi jedes Individuum ermächtigend erschließen kann. Nichtsdestotrotz bleiben als Pfad wissenschaftlich oder politisch anerkannte Definitionen zur Orientierung. Und nein, niemand hat irgendein Recht darauf, in jeder Situation vollständig unbehelligt zu bleiben, um nicht in Frage gestellt zu werden. Ein solches Prinzip existiert so nicht. Die Belange anderer Staaten sind eben nicht allein deren Belange, wenn ganz konkret Freunde oder Verwandte negativ davon betroffen sind. Auch aus reiner Empathie heraus werden sich Menschen bemüht und befleißigt fühlen, sich zu Misständen zu äußern. Und vergiss es, dass irgendjemand ein Anrecht darauf haben könnte, seinen "Sch**ß", den er mit Menschen abzieht, unter dem Deckmantel der Souveränität unbemerkt, unangesprochen und unherausgefordert einfach weiter so abzuziehen.Verstehst du, was ich meine? Unsere, für uns ausgearbeiteten und erforschten Konventionen, müssen nicht zwingend auf jedem anderen Kontinent gelten, nicht jedes Land muss unsere (oft auch fragwürdigen) Fact Checks teilen.
Es sind unsere Setzungen - und genau das ist es, wogegen sich fast alle latein- und südamerikanischen Staaten wehren: Eure Dinge sind nicht unsere. Und bitte beschäftigt euch mit euren eigenen Angelegenheiten und mischt euch nicht in die Belange fremder Staaten ein. Wir achten immer(!) eure Souveränität und ihr bitte die unsere.
Der zweite Absatz drückt in etwas das aus, was man auch unter dem Satz "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" formulieren könnte.
Halte ich für Unsinn! Wenn das hier kein Dikussionsforum ist, in dem auch subjektive Positionen und Perspektiven ausgetauscht werden, frage ich mich, warum man sich hier überhaupt trifft. Tut mir leid, dieser Satz schlägt eigentlich nur dämpfend in die gleiche Kerbe wie der Satz vor dem letzten Zitat ("Eine Krähe...").Deiner Argumentatio ist ein neokolonialistisches Verständnis innewohnend....
Niemand muss auch nur irgendwas tun. Gleichzeitig kann aber niemand in der Welt erwarten, dass bei jeder Schweinerei und in jeder Situation unbehelligt bleibt. Und Influencing gibt es schon so lange, wie es Menschen gibt, so wie es auch schon immer verschiedene Interessen gab.Muss ich bspw. zwingend - als progressive Deutsche - Selenskyjs Patriotismus/Vaterlandsliebe - den/die ich zum K**** finde, geil finden, Fähnchen schwenken und teilen? Nein! Deshalb stehe ich noch lange nicht auf Putins Seite, auch zum K******. Meine Rede ist, versuchen zu verstehen, aber ernsthaft, um dann bestenfalls gemeinsam auf eine Gesprächsebene zu kommen, so wie es die UNO fast immer wieder schafft, allerdings nicht wirklich nachhaltig. Aber nicht über die einzelnen Staaten hinweg - als gehörten sie zu unserer westlichen Verfügungsmasse. Das tun die USA bereits häufig genug. Und Influencing ist deren neue Art der Kriegsführung.
Ehrlich gesagt gehe ich nicht in ein Forum, um dort "UNO zu spielen" und deren diplomatisches Vokabular und deren Floskeln zu übernehmen um mich zu beschränken, sondern um ganz bewusst subjektive Meinungen zu lesen und selbst auch zu formulieren.