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Meine erste Fahrradreise auf Kuba 2012

Bicitorsti

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Ort
Hamburg, Deutschland
Liebe Forumsmitglieder ich möchte hier von meiner ersten Fahrradreise auf Kuba im Jahre 2012 berichten.
Hier ein paar Informationen vorweg.

Meine Fahrradreisen mache ich mit meinem Freund Peter zusammen, wir sind also zu zweit unterwegs und teilen uns immer die Casas.

Unsere erste Tour führte uns von Varadero über Matanzas, Santa Cruz del Norte, Havanna, Las Terrazas, Soroa, San Diego del los Banos, Pinar del Rio, Vinales, Pinar del Rio und dann zurück nach Matanzas via Viazul (so war der Plan).

Auf dem Foto ist unsere Tour eingezeichnet (Grün).

IMG_4392.JPG

Wir waren ca. 12 Tage unterwegs und fuhren ca. 600 Km mit dem Rad.

Beide waren wir recht ahnungslos was uns erwartet mein Freund war allerdings mit CubaSi schon in einem Workcamp ein Jahr zuvor in Guantanamo.

1. Teil

Wir kommen also mit Condor in Varadero (Hamburg-Frankfurt-Varadero) an. Hatten als Gepäck unsere Räder, zwei Fahrradtaschen, Rucksack und Werkzeug.
Für die erste Nacht hatten wir eine Reservierung in einer CP über eine Arbeitskollegin welche eine Kubanerin kennt in Varadero gemacht.
Unser Plan war die Räder zusammen zu bauen und vom Flughafen die 35 Km nach Varadero zu fahren.
Wir dachten auf dem langen Flug können wir uns gut ausruhen und kommen dann frisch und munter aus dem Flugzeug.
Dann ging das Abenteuer los.

Natürlich kommen wir wie gerädert (Economy) aus dem Flieger. Unsere Fahrräder kommen als letztes Gepäckstück heraus und wir wurden gutmütig bestaunt als wir die Räder neben dem Gepäckband wieder zusammen bauten. Also Lenker gerade stellen, die Pedallen anbauen, Sattel einstellen, Bremsen richten, Luft aufpumpen etc.
So schoben wir uns mit den Rädern aus dem Flughafengebäude heraus.

Da wir den Fahrradkarton (wollten wir in der CP lassen) noch für den Rückflug brauchten (ja beim ersten mal haben wir unsere Fahrräder wieder mitgenommen) hatten wir den Karton also aufgerollt auf dem Gepäckträger geschnallt.

Noch in Jeans und Hemd fuhren wir das kurze Stück nach Varadero los.
Aber was wir überhaupt nicht bedacht hatten schlug uns nun von vorne ins Gesicht! Wir waren ganz verdutzt, was ist den hier los frage ich meinen Freund nach ein paar Km. Ja nach einigen nachdenken kamen wir drauf der Passatwind! Uns blies ein beständigen Wind direkt ins Gesicht und mit dem Karton auf dem Fahrrad war das wie ein Segel.
Das bedeutete man konnte wirklich keine Sekunde aufhören zu treten dann stand man sofort.

Auf dem Foto mal eine andere Position für den Karton finden.

IMG_4393.JPG

Das führte dazu das sich die 35 Km zogen und wir völlig gerädert (aus dem Flieger) alle gefühlten 10 Minuten eine ausgiebige Pause brauchten.

Auf dem Foto sind wir bald da?

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Völlig erschöpft kamen wir dann in Varadero an, die Casa war im ersten Drittel (zum Glück) und wir haben sie auch gefunden.
Natürlich war keiner da und nach Rufen etc kam ein Nachbar und sagte die kommen bald wieder wir mussten nur 1 Stunde warten.
Die Casa war mit Pool angekündigt (hahaha siehe Foto) aber wir sind natürlich an diesem Abend noch an den Strand und WAU das sah gut aus.
Noch ein zwei Cervezas und gute Nacht.

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Am nächsten Morgen dann erstmal ein Frühstück und die Welt sieht besser aus. Und ab heute hilft uns der Passat ja hihihi Freude.

Unser erstes Frühstück in Kuba!

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Kann man sich wirklich nicht beschweren.

Ja und dann ging es wirklich los nach Matanzas! Den Karton nahmen wir mit wollten wir doch jetzt lieber in einer CP in Matanzas lassen.
 
Klasse Bericht, weiter so. Bin auch immer in Varadero Jedenfalls am Anfang.
 
2. Teil
Wir also nach dem Frühstück unsere Fahrräder gesattelt und losgefahren.
Die blaue Brücke von Varadero ist mit einem vollgepackten Fahrrad sehr unangenehm zu fahren wegen dem Gitter am Boden.
Die Strecke diesmal mit Rückenwind sehr schön zu fahren, lief gut.

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In Matanzas hatten wir eine Adresse um Miriam zu treffen.

Miriam ist eine ältere Agentinierin mit deutschen Wurzeln welche damals ein Projekt für CubaSi in Matanzas betreut hat.
In dem Projekt geht es um Ernährungsbildung bei Diabetes, das Projekt hat eine Klinik in Matanzas dort werden Kochkurse angeboten und vieles mehr. Es gibt eine Zusammenarbeit mit kubanischen Ärtzten und Bauern in der Umgebung welche Heilpflanzen anbauen und direkt in die Küche der Klinik liefern.

Die Adresse lautete Miriam.... am Park der 3 Palmen, Matanzas kann man nicht übersehen wenn man aus Varadero kommt an einer Bucht vorbei dann links.

Ok wir dachten also ein Park der 3 Palmen den man nicht übersehen kann, das müssen dann ja sehr große Palmen sein!
Wir gucken also immer schön nach oben und suchten 3 groooße Palmen als wir nach Matanzas reinfuhren.
Klar nix mit drei Palmen aber die Bucht hatten wir gefunden und uns dann durchgefragt.

Was soll ich sagen.
1. Ausländer sind wie bunte Hunde kennt irgendwie jeder.
2. In Kuba muss man immer sehr klein denken ein Park mit 3 Palmen war am Ende eine dreieckige Strasseninsel ca. 10X10 Meter mit drei mikrigen Büschen.

Ok Lektion gelernt!

Miriam gefunden und ich dachte jetzt erstmal in die Casa duschen aber so nicht!
Wir wurden sofort, verschwitz und dreckig wie wir waren noch in Fahrradkleidung, in die Klinik gebracht, wo uns alles gezeigt wurde was das Projekt macht. Alle natürlich sehr freundlich und gut angezogen und sauber ausser wir zwei.

Danach durften wir in die Casa und duschen.
Die Karton haben wir dann bei Miriam geparkt.

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Am nächsten Tag dann die große Führung mit Medico, Ingenieur Agricultura und Campesino und Miriam.

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Sehr interresant und sehr angagierte Menschen die das Projekt am Laufen halten welches auch gerne und viel genutzt wird.

Aber jetzt weiterfahren Richtung Havanna :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bicitorsti
Die blaue Brücke von Varadero ist mit einem vollgepackten Fahrrad sehr unangenehm zu fahren wegen dem Gitter am Boden.

Was für ein Gitter? Stop für PKW`s?
Ich war lange nicht dort, bin nur zu Fuß rüber gelaufen.
+++
Danke für den Bericht.
 
Ha Ha ich weiss warum dort ein gitter ist. Es ist eine Klappbrücke. Früher wurde die öfters Hochgefahren damit unten die Ausflugsschiffe durch konnten. Heute machen sie das nur noch sehr selten. Wenn man von der Brücke sieht kann man den Yachthafen von Varadero sehen. Ist wunderschön.
 
@alibaba
Ist wohl ein kleiner Irrtum.
Die Brücke wurde nie Hochgefahren. Ist nicht möglich.
Es befanden sich Schranken bis zur Siegreichen Revolution, da es sich praktisch um Privaten Besitz handelte.
Die Betonstützen der Schranken seitwärts kann/konnte man anno 2000 + x noch sehen. In der Mitte der Brücke befand/befindet/steht ein Kontrollgebäude der policia.
Zufahrt zeitweise für alle Kubaner (lt. Fidel: Las Playas son libre para todos , Ley 270 von 03. 1959) dann später wieder nur für Einwohner der Provincia Matanzas.
Gesichtskontrolle. Als Touri konnte ich Zufuß rüber laufen, Taxifahrer lehnte es ab. (Von West nach Ost. kommend)
Jetzt wieder gesperrt para todos wg. corona .
Bicitorsti sagt die Fahrbahn, der Asphalt ist kaputt, deswegen ein Gitter auf der Fahrbahn. So habe ich es verstanden.
 
Da haben mir die Bewohner von Varadero wo ich immer wohne was ganz andres Erzählt. Zur Zeit ist es so: Varadero ist ein Millitärischer Sperrbezirk seit der Revolution. Es ist der nächste Punkt von Cuba nach Miami. Deswegen ist auch die Kontrolle oben auf der Brücke und die ist schon seit den 60ziger Jahren.
 
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