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Mangelwirtschaft als Freiheitsversprechen?

Mangelwirtschaft als Freiheitsversprechen?
Wenn es um Kuba geht, geraten deutsche Intellektuelle ins Träumen.

Link:
zeit schrieb:
Nun lässt der kubanische Staat anders als selbst die Pekinger Genossen kein Goethe-Institut im Land zu; dieses hätte womöglich entsprechende Kontakte zu Andersdenkenden vermitteln können.

ob das wahr ist? Die Professora aus Guantanamo war mindestens schon zweimal mit Hilfe des Goethe Institutes in Deutschland. U.a. konnte sie mich auch in meiner Wohnung besuchen....
 
Es ist richtig, dass es momentan kein Goethe-Institut hier gibt. Aber der DAAD unterhält in Havanna seit 1990 ein Lektorat, das Deutschunterricht an der Fremdsprachlichen Fakultät der Universität Havanna organisiert.

Siehe auch:
 
Es gibt tatsächlich kein eigenständiges, unabhängiges Goethe-Institut auf Kuba, aber es wird teilweise in dessen namen operiert. Hatte bei denen tatsächlich mal angefragt wegen der Deutschprüfung für das Visum zur Familienezusammenführung.
 
Hola,
ja es gibt KEIN eigenständiges Goethe Institit in Cuba, das ist schade und lässt tief blicken.


Was mich bei diesem ZEIT Artikel am meisten stört, ist die " Verklärung" des tatsächlich real existierend Mangels in Cuba.
Wie blind muss man /frau sein - vermutlich war Jenny nur kurz in Cuba, sicher als wohlversortge Touristin.
Sie hatte daher null Einblick in die Mühen, den Aufwand, die Zeit, die Energie und nicht zuletzt das Geld, das notwendig ist, um sich zu ernähren - meistens sehr einseitig und überhaupt nicht abwechslungsreich, von gesund und ausgewogen ganz zu schweigen.
Ich denke, ich kann mir da ein Urteil erlauben, da ich die letzten drei Jahre mehfach in Camagüey gelebt habe und zwar jeweils für 6 Monate (Nov -April), mit eigenem Haushalt. Ich weiß, was es heißt in der Hitze Schlange zu stehen und mit Pech am Schluß doch nichts mehr zu bekommen und das obwohl ich genug CUC hatte/habe. Und wie es meinen cub. FreundInnen ging und zu Coronazeiten geht weiß ich auch, z.Teil wird gehungert! Für meinen Mann ist es auch nicht lustig seit Wochen keinen Ventilator kaufen zu können, weil es keinen gibt - obwohl er das Geld hätte.
Also: Konsumverzicht zu glorifizieren ist in meinen Augen menschenverachtend und zeugt von großer Unkenntnis des realen cubanischen Lebens.
 
Falsch ist auf jden Fall immer den Status Quo heranzuziehen, nein, man nuss da tiefer graben, warum es so ist bzw geworden ist und die Ursachen definieren.
Ja, ich habe über 2 jahre in Kuba gelebt und mir sind auch die Engpässe bekannt. Aber ohne die Ursachen zu nennen nützt es einen feuchten Kehrricht, das anzuprangern. Außerdem ist man sehr schnell dabei "Mangelwirtschaft" zu schreien. Was ist das denn? Wenn es an etwas mangelt? Dann haben wir auch hier eine Mangelwirtschaft, denn es mangelt an Arbeitsplätzen, bezahlbarem Wohnraum und vernünftigen Sozialleistungen. In meiner Kindheit wurde mir gesagt, man zeigt nicht mit dreckigen Fingern auf andere Leute.

Und ja, wenn es kein Goethe Institut in Kuba gibt, so wird das seine Gründe haben. NGO´s oder NPO´s sind die Läuse im Pelz eines anderen. Über diese Hintertür ist in der Welt so einiges bisher geschehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eventuell ist ja mit Konsumverzicht auch gemeint, dass niemand die Entscheidung zwischen 25 Sorten Senf braucht, die uns hier aufgedrängt wird. Wie es jetzt im Moment aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber vor Corona musste niemand mit genug CUC Hunger leiden. Klar ist es ärgerlich, nach Warten in der Schlange leer auszugehen, aber wie gesagt, mit Geld in der Tasche findet man in Kuba immer eine Möglichkeit, sich ausgewogen zu ernähren, ob in einer Großstadt oder auf dem Land. Der Aufwand ist natürlich größer die Dinge zu suchen, als wenn man hier alles in einem Supermarkt findet.
 
Ich kann Paula da nur Recht geben.

ich hatte mir das Interview mit der 'verklärten' Jenny Erpenbeck im Deutschlandfunk und auch die Reaktion darauf von Peter B. Schumann angehört, der ihr da widerspricht.

und NEIN, man bekommt nicht alles, wenn man Geld hat. ich hab das wie Paula oft genug erlebt. Erst im Dezember war nirgends Kaffee zu bekommen!
Und während meiner Schwangerschaft wollte ich einfach nur Milch und Joghurt... In ganz Centro Habana war nix zu kriegen! Ich hatte sogar die Möglichkeit, mit jemandem mit Auto bis nach Playa zu fahren, um sämtliche Läden abzuklappern. aber weder in 3 y 70, noch sonst wo gab es Milch oder Joghurt!
Und jetzt im Dezember und Januar wollten wir für unsere Tochter Rindfleisch, ganz legal im staatlichen Laden... Es gab nichts! ich war dann im Land unterwegs (Vinales, Soroa, Fiesta Campesina, Cienfuegos, Trinidad, Santa Clara...), hab überall nach Kaffee gesucht...
Man verbringt den ganzen Tag damit von einem in den nächsten Laden zu rennen um letztenendes doch nichts zu kriegen... Es geht hier nicht um zig verschiedene Sorten Milch oder Senf.
Ach ja, Mitte Januar gabs dann wieder Kaffee...
 
Eventuell ist ja mit Konsumverzicht auch gemeint, dass niemand die Entscheidung zwischen 25 Sorten Senf braucht, die uns hier aufgedrängt wird. Wie es jetzt im Moment aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber vor Corona musste niemand mit genug CUC Hunger leiden. Klar ist es ärgerlich, nach Warten in der Schlange leer auszugehen, aber wie gesagt, mit Geld in der Tasche findet man in Kuba immer eine Möglichkeit, sich ausgewogen zu ernähren, ob in einer Großstadt oder auf dem Land. Der Aufwand ist natürlich größer die Dinge zu suchen, als wenn man hier alles in einem Supermarkt findet.
Also wenn man genügend CUC hat, bekommt man auch jetzt fast alles zum täglichen Leben. Man muss halt auf dem Schwarzmarkt kaufen. Da sind die Preise natürlich entsprechend hoch.
 
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