Sisyphos
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Immerhin geht es ihr am folgenden Tag schon wieder so gut, dass wir eine Tour mit einem kleinen Katamaran machen können und ein wenig schnorcheln. Das macht Spaß und die Leute wissen, wo sich Fische herumtreiben, die sich dann auch willig anlocken lassen.
Beim Essen danach komme ich nicht umhin, dem Disput von Angestellten hinter mir zu lauschen. Nicht alle wissen, dass ich das eine oder andere Wort verstehe und so schwatzen sie ungehemmt und lassen kein gutes Haar an ihren Landsleuten. Es sind einige Kubaner für eine Nacht da und die wollen für das eingesetzte Geld so viel wie möglich haben. So hat wohl eine Vierergruppe zum Frühstück neben vielem anderen 14 cócteles de camaron bestellt, nachdem sie am Vorabend die Barfrau bis zu deren Arbeitsverweigerung gegen 2.30 Uhr kräftig auf Trab hielten und dann, schon nicht mehr ganz nüchtern, mit ausreichend Rum und Cola an den Strand zogen, um die Nacht angemessen zu genießen. Nun, es stimmt schon, ganz so fein drückt das Personal sich nicht aus. Es wimmelt nur so von cojones, de pinga, de mierda und anderen netten Bezeichnungen.
Ich seh diese cubanos etwas später und habe den Eindruck, dass ihnen vielleicht einer der camarones vom Frühstück noch irgendwo quer steckt. Alle 4 wirken eher grau als braun und viel Energie ist ihnen anscheinend nicht geblieben.
So vergeht die Zeit auch in einem solchen Hotel mit der Zeit und unsere Abreise kommt auf uns zu. Vorher buche ich noch schnell 3 weitere Tage als Abschluss meines Aufenthaltes in Kuba. Schon wegen des PCR, der hier in Hotel problemlos zu bekommen ist, erscheint mir das besser.
Nun rollen wir also nach Hause, in unser kleines Haus in Boyeros. Diesmal werden wir allerdings zweimal angehalten. Beim Verlassen von Varadero stoppt uns ein caballito, der uns nach einem Blick auf meinen Führerschein weiter winkt. Allerdings ermahnt er mich, dass ich auch im Auto den MNS konsequent tragen müsse. Auf meine Frage, wen ich gefährden könne oder wer mich, wenn ich mit meiner Frau allein im Auto sitze, zuckt er nur mit dem Schultern. Das sei nun mal Vorschrift.
Anscheinend gefallen den Politikern fast aller Länder absurde und sinnlose Vorschriften. Im Deutschland gibt es davon ja auch so manche.
Später stoppe ich freiwillig, weil da jemand eine Bananestaude loswerden will. 10 Peso sagt der nach meiner Frage, was er dafür haben wolle. Ich bin doch recht verdutzt über diesen geringen Preis, zücke dann 20 Peso, will doch kein Geizhals sein. Nun guckt der guajiro vollkommen verblüfft und gar nicht begeistert und meine Liebste schüttelt sich vor Lachen. Natürlich sind keine 10 Peso moneda nacional gemeint, das Bäuerlein rechnet noch mit CUC. Aber 250 Peso sind wohl mehr als angemessen und so fahren wir weiter. Ein Stopp bei Freunden, die uns zu einem kleinen privaten Laden führen, erlaubt uns statt dessen, uns mit ausreichend Bananen, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Salat und Radieschen einzudecken. Für 400 Peso bekommen wir genug, um einige Tage zu essen. Die Verrechnung ist lustig. Eine alte große Konservendose wird mit Tomaten gefüllt, noch 3 daraufgepackt, das macht 100 Peso. Mit dem Kohl läuft das ähnlich. Radieschen nimmt der Verkäufer in die Hand. Erst ein Bund, dann zwei, dann drei, dann vier. Dann Kopfschütteln, 4 Bund sind zuviel, für den vorher genannten Preis werden es 3 Bunde. Radieschen sehr ich das erste Mal in Kuba, wusste gar nicht, dass die hier auch angebaut werden. Was für Radieschen das aber auch sind, viel größer als ich sie aus Deutschland kenne und doch mit vergleichbare wenn nicht sogar besserem Aroma.
Dann rollen wir weiter, bis zum nächsten punto de control. Wieder werden wir herausgewunken. Ein kurzer Blick auf meinen Führerschein, der Mietvertrag wird ignoriert. Aber ein Blick in den Kofferraum muss sein und einer auf die Rückbank. Das erstaunt mich und ich frage nach. Der Polizist entschuldigt sich sehr höflich. Es würden Kubaner mit Mietwagen illegal Fleisch transportieren, die zu stellen wären sie beauftragt.
Zum Fiebermessen müssen wir noch, dann können wir weiter fahren. Niemand fragt uns etwas, auch das Ergebnis des PCR ist nicht interessant.
Es ist zwar für mich nicht neu, aber ich denke mir wieder einmal, was für ein seltsames Land, in dem Besitz und Weiterverkauf von Fleisch ein Delikt ist, das Straßensperren rechtfertigt.
Schließlich kommen wir zu Hause an und werden von Schwiegervater begrüßt. Der drückt wortreich seine Freude und Erleichterung aus, dass wir nun endlich verheiratet sind. Was mir zuvor gar nicht so bewusst war, er lebte wohl seit 5 Jahren in der Sorge, daß seine Tochter wegen unserer Beziehung als jinetera angeklagt werden könnte.
Seine Stimmung wird noch besser, als wir den Wagen auspacken und ihm eine richtig große Gartenschere in die Hand drücken. Sofort verschwindet er im Grundstück und stürzt sich auf die Pflanzen, die sich bislang der normal kleinen Schere widersetzt haben. Leider ist die falsche Jahreszeit, weder aguacate noch mango, noch sonst eine der vielen Früchte unseres Gartens werde ich essen können.
Aber wir haben Gäste. Zun zun, Kolibri haben ihr Nest gebaut und die jungen füllen dieses mittlerweile vollkommen aus, sind noch größer als vor einer Woche, auch wenn größer nicht ganz die richtige Bezeichnung ist für sie. Sie sind etwas weniger klein als noch vor einer Woche.
So sind sie heute.
Beim Essen danach komme ich nicht umhin, dem Disput von Angestellten hinter mir zu lauschen. Nicht alle wissen, dass ich das eine oder andere Wort verstehe und so schwatzen sie ungehemmt und lassen kein gutes Haar an ihren Landsleuten. Es sind einige Kubaner für eine Nacht da und die wollen für das eingesetzte Geld so viel wie möglich haben. So hat wohl eine Vierergruppe zum Frühstück neben vielem anderen 14 cócteles de camaron bestellt, nachdem sie am Vorabend die Barfrau bis zu deren Arbeitsverweigerung gegen 2.30 Uhr kräftig auf Trab hielten und dann, schon nicht mehr ganz nüchtern, mit ausreichend Rum und Cola an den Strand zogen, um die Nacht angemessen zu genießen. Nun, es stimmt schon, ganz so fein drückt das Personal sich nicht aus. Es wimmelt nur so von cojones, de pinga, de mierda und anderen netten Bezeichnungen.
Ich seh diese cubanos etwas später und habe den Eindruck, dass ihnen vielleicht einer der camarones vom Frühstück noch irgendwo quer steckt. Alle 4 wirken eher grau als braun und viel Energie ist ihnen anscheinend nicht geblieben.
So vergeht die Zeit auch in einem solchen Hotel mit der Zeit und unsere Abreise kommt auf uns zu. Vorher buche ich noch schnell 3 weitere Tage als Abschluss meines Aufenthaltes in Kuba. Schon wegen des PCR, der hier in Hotel problemlos zu bekommen ist, erscheint mir das besser.
Nun rollen wir also nach Hause, in unser kleines Haus in Boyeros. Diesmal werden wir allerdings zweimal angehalten. Beim Verlassen von Varadero stoppt uns ein caballito, der uns nach einem Blick auf meinen Führerschein weiter winkt. Allerdings ermahnt er mich, dass ich auch im Auto den MNS konsequent tragen müsse. Auf meine Frage, wen ich gefährden könne oder wer mich, wenn ich mit meiner Frau allein im Auto sitze, zuckt er nur mit dem Schultern. Das sei nun mal Vorschrift.
Anscheinend gefallen den Politikern fast aller Länder absurde und sinnlose Vorschriften. Im Deutschland gibt es davon ja auch so manche.
Später stoppe ich freiwillig, weil da jemand eine Bananestaude loswerden will. 10 Peso sagt der nach meiner Frage, was er dafür haben wolle. Ich bin doch recht verdutzt über diesen geringen Preis, zücke dann 20 Peso, will doch kein Geizhals sein. Nun guckt der guajiro vollkommen verblüfft und gar nicht begeistert und meine Liebste schüttelt sich vor Lachen. Natürlich sind keine 10 Peso moneda nacional gemeint, das Bäuerlein rechnet noch mit CUC. Aber 250 Peso sind wohl mehr als angemessen und so fahren wir weiter. Ein Stopp bei Freunden, die uns zu einem kleinen privaten Laden führen, erlaubt uns statt dessen, uns mit ausreichend Bananen, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Salat und Radieschen einzudecken. Für 400 Peso bekommen wir genug, um einige Tage zu essen. Die Verrechnung ist lustig. Eine alte große Konservendose wird mit Tomaten gefüllt, noch 3 daraufgepackt, das macht 100 Peso. Mit dem Kohl läuft das ähnlich. Radieschen nimmt der Verkäufer in die Hand. Erst ein Bund, dann zwei, dann drei, dann vier. Dann Kopfschütteln, 4 Bund sind zuviel, für den vorher genannten Preis werden es 3 Bunde. Radieschen sehr ich das erste Mal in Kuba, wusste gar nicht, dass die hier auch angebaut werden. Was für Radieschen das aber auch sind, viel größer als ich sie aus Deutschland kenne und doch mit vergleichbare wenn nicht sogar besserem Aroma.
Dann rollen wir weiter, bis zum nächsten punto de control. Wieder werden wir herausgewunken. Ein kurzer Blick auf meinen Führerschein, der Mietvertrag wird ignoriert. Aber ein Blick in den Kofferraum muss sein und einer auf die Rückbank. Das erstaunt mich und ich frage nach. Der Polizist entschuldigt sich sehr höflich. Es würden Kubaner mit Mietwagen illegal Fleisch transportieren, die zu stellen wären sie beauftragt.
Zum Fiebermessen müssen wir noch, dann können wir weiter fahren. Niemand fragt uns etwas, auch das Ergebnis des PCR ist nicht interessant.
Es ist zwar für mich nicht neu, aber ich denke mir wieder einmal, was für ein seltsames Land, in dem Besitz und Weiterverkauf von Fleisch ein Delikt ist, das Straßensperren rechtfertigt.
Schließlich kommen wir zu Hause an und werden von Schwiegervater begrüßt. Der drückt wortreich seine Freude und Erleichterung aus, dass wir nun endlich verheiratet sind. Was mir zuvor gar nicht so bewusst war, er lebte wohl seit 5 Jahren in der Sorge, daß seine Tochter wegen unserer Beziehung als jinetera angeklagt werden könnte.
Seine Stimmung wird noch besser, als wir den Wagen auspacken und ihm eine richtig große Gartenschere in die Hand drücken. Sofort verschwindet er im Grundstück und stürzt sich auf die Pflanzen, die sich bislang der normal kleinen Schere widersetzt haben. Leider ist die falsche Jahreszeit, weder aguacate noch mango, noch sonst eine der vielen Früchte unseres Gartens werde ich essen können.
Aber wir haben Gäste. Zun zun, Kolibri haben ihr Nest gebaut und die jungen füllen dieses mittlerweile vollkommen aus, sind noch größer als vor einer Woche, auch wenn größer nicht ganz die richtige Bezeichnung ist für sie. Sie sind etwas weniger klein als noch vor einer Woche.
So sind sie heute.