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Kuba entsendet Ärzte unter Repressalien - DW (Deutsch)

in wessen Hand sind die Medien? Und wenn ich mir diese Frage beantwortet habe, dann frage ich mich als nächstes: eigentlich sollten die doch eher Kuba-positiv sein - warum sind sie es nicht?
Warum sollten die Medien denn grundsätzlich Kuba-positiv sein? Solidarität mit Kuba sicher, aber deswegen in den Medien zu Gunsten von Kuba berichten? Mal abgesehen davon wie frei oder unfrei die Medien allgemein sind; wäre das nicht genauso Verschleierung der Tatsachen wie eine auf Druck der USA geschehende durchweg negative Darstellung? Ich habe eher den Eindruck dass Kuba, bis auf ein paar oberflächliche Kritiken, mehrheitlich positiv oder neutral dargestellt wird und über vieles sehenden Auges hinweggesehen wird.

An sich finde ich es nicht verwerflich, dass Kuba seine Ärzte verkauft. Was mich persönlich stört ist wie die Regierung das ganze vermarktet. Am Ende wird eine Dienstleistung angeboten und ein anderer zahlt dafür und so sollte das auch nach außen kommuniziert werden. Heroische Ärzte und Pfleger die dem Embargo der USA trotzen und die Welt retten... hm, eher nicht.

Meine Mutter arbeitet hier in einem Krankenhaus und hat eine kubanische Kollegin die 2012 über diese Ärztemission in Angola war und jetzt in Deutschland arbeitet. Dieser Kollegin habe ich gestern den Artikel geschickt und sie mal um ihre Meinung zu den Anschuldigungen gegen Kuba gebeten. Sie meint die im Artikel genannten "Verhaltensrichtlinien" stimmen ganz gut mit dem überein was sie selbst erlebt hat. Besonders vom Gehalt hat sie nicht viel mehr gesehen was sie sonst auf Kuba verdient hätte. Auch bei Auffälligkeiten sollten sie Meldung machen, wenn sich der Verdacht bestätigt hatte gab es einen kleinen Bonus. Aber "Sklaverei" findet sie auch übertrieben. Das Ärzte und Pfleger gezwungen werden kann sie nicht bestätigen, allerdings sagt sie auch das die wenigsten Ärzte dort aus ideologischen Gründen teilnehmen. Viele in ihrer Gruppe hätten sich freiwillig gemeldet, weil sie in dieser Ärztemission eine realistische Chance gesehen hatten Kuba den Rücken kehren zu können.

Mich würde zu dem ganzen Ärzte-Thema auch die Meinung von in Kuba lebenden Ärzten interessieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie seht ihr das mit den Ärzten? Ist es verwerflich Ärzte auszubilden und deren Service danach zu "exportieren"? Soll ärztliche Ausbildung "verschenkt" werden um nicht moralisch verwerflich zu handeln? Darf ein Staat derart handeln und das Vorgehen als moralisch positiv darstellen?

Hallo Chris, ich würde mal sagen, es ist wie üblich nicht einfach, diese Frage eindeutig zu beantworten. Ich probier es mit ein paar Punkten

# Die Ärzte fehlen in Kuba um die Bevölkerung zu versorgen

# Die Arztausbildung ist in Kuba eben nicht gratis, nachher gibt es 'repressalien' (evtl. Auslandseinsatz - wobei das vielfach als goodie gesehen wird, aber Ausreisebeschränkungen, wo man arbeitet etc.), um diese Kosten wieder hereinzubekommen. Diese gelten meines Wissens nur für Ärzte, nicht für Betriebswirte oder sonstig universitär Ausgebildete. Andererseits sind die Konditionen bekannt und es wird niemand zur Arztausbildung gezwungen. Es also per se zu verteufeln ist sicher nicht angebracht, Kritik/Verbesserungspotenzial schon.

# Ein bisschen whataboutism muss auch sein (ist ja nicht per se falsch) - andere Staaten verkaufen (verleasen....) ihre Arbeiter ja schliesslich auch. Siehe Rumänien, Slowakei, Ukraine, fast gesamter asiatischer Raum. Auch hier wird (gerade auch aktuell bei Corona - fleischverarbeitende Industrie in DE, Erntehelfer in DE, AT, NL...) mit den Betroffenen nicht zimperlich umgegangen um es höflich zu formulieren. Das ganze Thema ist also weltweit präsent. Auch beim Thema Vermarktung der Arzthilfe sehe ich das pragmatisch. Zeige man mir eine Regierung weltweit, welche kein Marketing betreibt, also sei das auch Kuba erlaubt ;)

Und was ist deine persönliche Meinung Chris?
lG aus Wien, Caney
 
Zuerstmal finde ich es positiv, dass ein armes Land versucht ein Gesundheitssystem aufzubauen, das der gesamten Bevölkerung zu Gute kommen soll. Dass das trotz einer wirtschaftlich katastrophalen Lage nicht aufgegeben wurde beeindruckt mich, viele reiche Länder könten sich da eine (oder mehrere) Scheiben abschneiden, tun es aber leider nicht. Ich finde es auch nicht verwerflich Werbung damit zu machen, andere singen Loblieder auf ihre Militärmacht, da ist mir das mit den Ärzten wesentlich lieber.
Ich habe selbst mehrere Ärzte im Freundeskreis und in der Familie, bei denen spielt die Ethik durchaus eine Rolle, aber natürlich auch der wirtschaftliche Vorteil so einer Mission. Dass die Ausbildung Geld kostet ist allen klar, und dass ein klammer Staat das an einer Stelle irgendwo wieder hereinholt finde ich absolut nicht verwerflich, es gab auch Länder in Not, da hat Kuba nichts berechnet. Wird halt bei den Reichen mehr abgezwackt, ich finde das legitim. Die Ärzte die ich kenne bekamen neben freier Kost und Logis ca. 500USD monatlich (Dienst in Caracas Venezuela), sowie Möglichkeiten Waren nach Cuba zu importieren. Nach Rückkehr gab es dann eine Wohnung und andere Vergünstigungen. Ich fand das OK und die Ärzte übrigens auch. Wenn man in der Presse von den Millionen liest, die Kuba für seine Ärzte bekommt würde mich oft interessieren, was denn ein einzelner Jagdflieger oder Kampfpanzer so kostet, das relativiert die Sache aus meiner Sicht. Auch wäre es sinnvoll mal zu sehen was es kostet einen Arzt auszubilden... Und wenn ich dann noch höre, dass für einen Fussballer über 100 Millionen locker gemacht werden...
 
@selinaalemanita

Darf ich bitte eine Frage stellen? Weisst du wie die Besitzverhältnisse in den Medien, z.B. in Deutschland, sind; - d.h. wer bestimmt was wir lesen sollen, worüber und wie wir informiert werden?
 
@2Raben mir ist bewusst, dass da höhere Mächte im Spiel haben, aber nein, ich kenne mich da nicht weiter aus. Vielleicht bin ich da jetzt sehr naiv aber wenn sich Medien den USA beugen würden und von dort beeinflusst werden, müsste es dann nicht deutlich mehr negative Nachrichten in Bezug auf Kuba geben? Wie gesagt, ich empfinde die Berichterstattung eher Kuba-freundlich. Klär mich da gerne auf :) So wie ich deine Aussage gelesen habe wirkt es als müssten sich die Medien auf die Seite von Kuba stellen um dadurch Druck auf die USA auszuüben, was für mich auch kein unabhängiger Journalismus ist. Bitte versteh das nicht falsch ich will dir da nichts in den Mund legen was du nicht sagen willst, das ist nur was ich da raus lese.
 
Du, das war keine bös´gemeinte Frage, wirklich nicht. Ich hatte nur eher den Eindruck, daß meine Aussage, die Du gleich zu Anfang zitiert hast, etwas unklar war - von meiner Seite her - und deshalb schnell missverstanden werden kann.
Und ich habe auch eher nicht vor, Dich da aufzuklären. Ich denke nämlich, daß du eher selbst schaust und dich informierst.
Aber für die USA - weil wir nämlich beide vermutlich dort nicht wohnen, kann ich Dir Auskunft geben.



Zitat:

WHO OWNS THE MEDIA IN THE U.S.?
About 15 billionaires and six corporations own most of the U.S. media outlets. The biggest media conglomerates in America are AT&T, Comcast, The Walt Disney Company, National Amusements (which includes Viacom Inc. and CBS), News Corp and Fox Corporation (which are both owned in part by the Murdochs), Sony, and Hearst Communications. All of them save for Sony make an appearance in our online news sources chart.

Als da wären die 15 Milliardäre: These 15 Billionaires Own America's News Media Companies
 
DW = Sprachrohr der Kuba Miesmacher schrieb:
Immer wieder helfen Kubas Ärzte in Krisen aus. Während der Corona-Epidemie hat der kommunistische Karibikstaat mehr als 30.000 Gesundheitshelfer entsandt. Ihre Grundrechte werden auch in den Zielländern missachtet.
Was wissen die Schmierfinken der DW vm Kommunismus?
Wo gibt es den denn?
Ich lese nur Gift und Galle und Neid in dem Artikel der DW
 
Also mal ehrlich - was erwartest du? Doch nicht etwas, daß sich jemand äussert, der vielleicht noch Ahnung hat.
Wie habe ich neulich gelesen: Ich vertraue unserem Bundesgesundheitsminister - er ist ja nicht ohne Grund gelernter Bankkaufmann.... LOL
 
Also mal ehrlich - was erwartest du? Doch nicht etwas, daß sich jemand äussert, der vielleicht noch Ahnung hat.
Wie habe ich neulich gelesen: Ich vertraue unserem Bundesgesundheitsminister - er ist ja nicht ohne Grund gelernter Bankkaufmann.... LOL
ja, so ticken viele, die Medien leisten ja auch bereits seit Jahren "tolle" Arbeit.
Aber was soll ich sagen, für manche ist Denken sehr anstrengend....
 
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