Auggie Wren
Kuba, meine zweite Heimat
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Das kommunistische Schreckensszenario war sowohl in der DDR und ist auch immer noch in Kuba für Nonkonformisten sehr real. Kommunismus schließt Demokratie aus.als es um die Ostverträge ging, da wurde auch von einigen das kommunistische Schreckgespenst an die Wand gemalt. Gott sei Dank haben sich damals die "Falken" (die es ja scheinbar auch in diesem Forum gibt) nicht durchgesetzt
Du verkennst die vermeintlichen "Falken" hier im Forum, die lediglich benennen, was ist nicht in Ordnung und nicht zu relativieren ist, die aber eben auch überhaupt nicht gegen eine Annäherung sind. Eine Annäherung kann aber im Angesicht einer neuerlich gesteigerten massiven Repression gegen Andersdenkende auch nicht bedingungslos sein.
Das wäre auch meine Formel, setzt aber voraus, dass sich jemand annähern und wandeln will. In einer extremen Phase neuerlicher Repression gegen Andersdenkende und Veränderungswillige kann es keinen Freifahrtschein oder gar eine Belohnung geben. Vor allem muss ein Potential für Entwicklung auszumachen sein, auch gesellschaftlich. Der deutsche Entwicklungsminister hat nicht umsonst Entwicklungsprogramme für Kuba komplett gestrichen, weil sie eben keine Nachhaltigkeit und Wandlung begünstigte, sondern nur auf der Habenseite eingepreist wurde.die Formel "Wandel durch Annäherung" hat obsiegt.
Diese Politik war nicht von völliger Bedingungslosigkeit geprägt. Was sie geleistet hat war vor allem, einen konstruktiven gut meinenden Willen zu transportieren um Vertrauen aufzubauen und auch politisch Zugeständnisse auszuhandeln. Sie war manchmal hart an der Grenze zum Appeasement geführt, was auch eine traurige Tradition hat und erst recht in jüngster trauriger Vergangenheit zeigt, dass dieser Weg nicht immer funktioniert. Mit Blick auf den anderen Teil Deutschlands war das politische Interesse an diesem auch immer direkt an die Diplomatie mit dem Ostblock geknüpft und untrennbar damit verbunden.Ohne diese Ostpolitik (initiiert von Egon Bahr und Willy Brandt) damals hätte es den Mauerfall knapp 20 Jahre später aus meiner Sicht nie gegeben, aber das ist meine Meinung!
Was hat das mit Kuba zu tun? Obamas Annäherung hat operativ im Sinne der gesellschaftlichen Entwicklung und Demokratisierung einer Gesellschaft nicht viel gebracht. Gut, man muss Obama vorwerfen, diesen Kurs erst viel zu spät und damit kurz vor der Wahl eingeschlagen zu haben. Er hat sich nicht bewähren können. Aber ganz davon ab, gibt das Scheitern dieses Versuches und ein möglicher nötiger Neustart kein Recht, so mit Menschen umzugehen, wie das Kuba tut.