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Havanna + westlicher Teil Kubas

Ich wollte mich doch nochmal melden, auch wenn die Reise jetzt fast schon 3 Monate her ist.

Ich war zuerst in Havanna, dann Vinales, Cienfuegos und zum Schluss Trinidad.

Havanna ist schon eine beeindruckende Stadt, auch wenn ich erstmal erschrocken war, wie kaputt die Stadt ist. In Vieja vieles schön saniert, aber Centro zum großen Teil sehr verfallen. Vom Bacardi Gebäude kann man sich von oben einen guten Eindruck über die Stadt verschaffen.
Das Santeria Museum war sehr interessant, der Eintritt sogar billiger als im Reiseführer. Man bekommt sogar eine Privatführung, sollte allerdings etwas Spanisch können und auch dann wird’s wegen dem kubanischen Spanisch etwas schwierig.
Vinales ist dann eher dörflich, wobei sehr auf Touristen ausgerichtet, fast jeder vermietet Zimmer. Ich war ein bisschen in dem Tal wandern und hatte dann auch einen kombinierten Ausflug zur Caverna de Santo Tomas und zur Cayo Jutias. Die Höhle war cool und, für mich zumindest, recht weitläufig, auf jeden Fall interessanter als die Cueva del Indio. Man sollte nur schwindelfrei für den Aufstieg zum Eingang sein, der liegt recht weit oben. Cayo Jutias hat mir auch gefallen, war aber nicht mein favorisierter Strand.
Cienfuegos fand ich von der Atmosphäre fast am besten, ruhig, wenig Touristen und die Kubaner nicht so aufdringlich wie in Havanna. Die Stadt hat auch einen Malecon, kleiner als der in Havanna, aber dafür besser in Schuss. Einen Nachmittag hab ich mich an die Playa Rancha Luna fahren lassen, schöner, sauberer Strand und man hat viel Platz.
Zum Schluss war ich noch in Trinidad, hübsche Stadt mit bunten Häusern, hier werden aber auch tagsüber Busladungen von Touris durchgepumpt, abends ist es dann wieder etwas ruhiger. Bin dann 2-3 Tage immer von Trinidad an die Playa Ancon gependelt, da hat es mir auch am besten gefallen, schön weitläufig und überall diese Strohsonnenschirme, wo man sich in den Schatten legen kann.

Übernachtet habe ich in Casa Particulares und dort auch gefrühstückt und zu Abend gegessen. Das war auch alles super, die Räume groß und sauber und das Essen auch sehr gut. Das Frühstück ist immer sehr üppig gewesen Omelett, Brot, Käse, Früchte, frisch gepresster Saft … Die Besitzer waren auch nett, da konnte man sich immer gut unterhalten.

Mit den beiden Währungen bin ich gut klargekommen, einmal habe ich mir an der Straße ein kubanische Pizza für CUP gekauft und habe dann das Wechselgeld gemischt in CUP + eine CUC Centavo Münze bekommen, aber hat gepasst.

Was ein bisschen enttäuschend fand, waren die Kubaner selbst, wobei das eigentlich nur in Havanna richtig übel war. Ständig wird man angequatscht, Leute versuchen sich ungefragt zu dir an den Tisch zu setzen und sich selbst einzuladen usw... Wenn man nicht drauf eingeht bzw nichts springen lassen will, ist es dann auch vorbei mit der Freundlichkeit. Das jemand mal aufrichtig an nem Gespräch interessiert war, kam eigentlich selten oder nie vor. Es ging eigentlich nur darum, dir irgendwas zu vermitteln (Zigarren, Rum, Frauen) oder dich anzuschnorren.
Irgendwo kann ich es ja verstehen, dass viele kein Geld haben und vom Tourismus profitieren wollen, aber wenn es auf so eine aufdringliche Art ist, dann gibt einem das als Reisender ein ziemliches Sch...gefühl.
Wie ich schon schrieb, war das v.a. in Havanna so. Leider war das auch die erste Station meiner Reise und daher war ich dann auch auf dem Rest der Reise misstrauisch geworden und war dann auch nicht mehr besonders offen. In den anderen Städten, v.a. Cienfuegos, waren die Leute dann aber OK, d.h. Man konnte sich auch mal allein irgendwo hinsetzen, ohne gleich angelabert zu werden. Ich hatte mich auch mit anderen Reisenden unterhalten, die nicht allein unterwegs waren und die hatten nicht so viele Negativerfahrungen gemacht. Ich glaube, als männlicher Alleinreisender ist man auf Kuba quasi zum Abschuss freigegeben.

Ich bin jetzt noch am Überlegen, ob ich nächstes Jahr im März doch nochmal nach Kuba fliege, diesmal eher die Mitte (Santa Clara, Camagüey) und der Osten (Holguin, Santiago de Cuba). Ich habe gelesen, Santiago de Cuba toppt Havanna noch im Jinetero-Unwesen. Aber wie sind denn die Menschen sonst so in der Region, hat jemand Erfahrung damit? Da bis auf Santiago die Städte nicht so touristisch wie Havanna, sind die Menschen dann etwas gelassener?
Von den Städten her und landschaftlich hat es mir auch gut gefallen und habe mich auch immer sicher gefühlt, was man in anderen Ländern Mittel – und Südamerikas wahrscheinlich so nicht hat.
 
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Reaktionen: HDA
Hallo puffbohne, danke für deinen Bericht. Für die Erfahrungen in Havanna tut es mir leid für dich. Nur ein kleiner Tipp: Die jineteros/as treiben sich praktisch nur dort herum wo Touristen sind, sprich Vieja und Centro. In praktisch allen anderen Stadtteilen hast du oft stundenlang deine Ruhe. Vedado bzw. Playa sind auch nett und eben geruhsamer - zumindest um sich nach dem Zentrumstreiben zwischendurch zu erholen.
:)
 
Hallo puffbohne,
vielen Dank für dein Erfahrungsbericht.:)

Schnorrer und Personen, die irgendwie an dein Geld kommen wollen, gibt es überall....
Ist leider so..:rolleyes:

Es ist den Leuten aber auch nicht zu verdenken. Alle möchten ein Stück vom Kuchen haben.;)
Einige mehr und andere weniger.

Hast Du alles selber organisiert???


Gruß HDA:)

PS: Was für ein Nickname....
 
@Caney
Stimmt, Vedado ist in Teilen fast schon vorstadtmässig, mit den kleinen Häusern. Da wars wirklich ruhiger :)

Ich war ja bis jetzt nur in Europa unterwegs und da kannte ich es eher, dass nur an den unmittelbaren Tourispots (z.B. Ramblas in Barcelona) auch die Touriabzocke war. Etwas weiter abseits ist dann das "reale" Leben, wenn man das so sagen kann.

Vielleicht hat es mich auch gestört, dass die Kubaner es oft erstmal über die persönliche Kumpel-Schiene probieren ("Wo kommst du her? - Ah Deutschland - Habe eine Schwester in Berlin usw usw") und dann später erst dazu kommen, was sie wirklich wollen.
Hatte mal gelesen, dass es woanders (Asien/Indien) plumper und so auch offensichtlicher ist.
 
Hallo puffbohne,
vielen Dank für dein Erfahrungsbericht.:)

Schnorrer und Personen, die irgendwie an dein Geld kommen wollen, gibt es überall....
Ist leider so..:rolleyes:

Es ist den Leuten aber auch nicht zu verdenken. Alle möchten ein Stück vom Kuchen haben.;)
Einige mehr und andere weniger.

Hast Du alles selber organisiert???


Gruß HDA:)

PS: Was für ein Nickname....

Ja, bis zu einem Grad hab ich ja auch Verständnis dafür und ich habe ja auch nicht nur Negativerfahrungen mitgenommen.

Auf Kuba ohne Reiseleitung o.ä. reisen ist eigentlich recht einfach. Hatte mir halt vorher einen Reiseführer besorgt und geschaut, was interessant und in 2 Wochen machbar ist. Flug hatte ich vorher gebucht und die erste Übernachtung in Havanna.
Von Stadt zu Stadt kann man gut mit den Überlandbusunternehmen Viazul und Transtur reisen. War alles pünktlich, sicher, sauber allerdings sind die Busse auch eher für Touris gedacht. Wobei ich auch lokale Transportmöglichkeiten der Kubaner gesehen habe und da war ich nicht so scharf drauf - hatte eher etwas viehtransportmäßiges.
Du kannst auch zwischen Städten mit Sammeltaxis fahren. Wenn das Taxi voll ist, bezahlt man das gleiche oder nur wenig mehr wie für ein Busticket. Da wird man auch oft auf der Straße von Taxifahrern angesprochen. Bin von Cienfuegos nach Trinidad (ca. 70 km) mit dem Taxi gefahren. Hat auch alles geklappt, wurde pünktlich an der Casa abgeholt von nem alten Amischlitten. Ein Mitfahrer, den wir noch aufsammeln wollten, war dann nicht da. Hat dann dazu geführt, dass die beiden Skandinavier, die noch im Taxi waren, je 1 CUC mehr bezahlen sollten (das was ich von vornherein bezahlt hatte), da das Taxi nicht voll war. Wahrscheinlich hat dieser ominöse Mitfahrer gar nie existiert und das war nur eine weitere Möglichkeit, an die CUCs der Touris zu kommen :)
Casa Particulares gibt es in den größeren Städten auch in Massen. Die haben so ein blaues Ankersymbol am Haus, du wirst auch von Leuten auf der Straße angesprochen. Ich hatte mich dann immer von Casa zu Casa weiterreichen lassen, die kennen in der Regel auch in anderen Städten jemanden, der vermietet.
Ach ja, etwas Spanisch kann nicht schaden ;)

Mein Nickname leitet sich von meiner Herkunft ab ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Erfurt#Puffbohnen
 
Casa Particulares gibt es in den größeren Städten auch in Massen. Die haben so ein blaues Ankersymbol am Haus, du wirst auch von Leuten auf der Straße angesprochen. Ich hatte mich dann immer von Casa zu Casa weiterreichen lassen, die kennen in der Regel auch in anderen Städten jemanden, der vermietet.
Wenn du dich 'weiterreichen' läßt oder von Leuten auf der Straße zu Casas bringen läßt, bezahlst du immer 5 CUC/pro Nacht extra an Provision. Auch würde ich nicht in den Casas essen, da deren Preise verhältnismäßig überteuert sind. Inzwischen gibt es genug private Restaurants wo man für 10 Pesos frühstücken und für 20-25 Pesos Mittagessen kann.
Wenn dir die Schlepper und Bauernfänger auf die Nerven gehen solltest du mehr in die Provinz gehen, dort wirds weniger und du triffst eher auf die 'netten' Kubaner. Daß Touristenschlepper "arme Menschen" sind, die auch "etwas vom Kuchen abhaben wollen" halte ich für Schönfärberei, meistens verdienen die mit ihren Touristen an ein paar Tagen mehr, als als ein werktätiger Kubaner im Monat. Außerdem ist es auch in Kuba eine Unverschämtheit sich ungefragt an den Tisch zu setzen und sich selbst einzuladen, mit solchen Typen mache ich kurzen Prozeß.
 
Wenn du dich 'weiterreichen' läßt oder von Leuten auf der Straße zu Casas bringen läßt, bezahlst du immer 5 CUC/pro Nacht extra an Provision. Auch würde ich nicht in den Casas essen, da deren Preise verhältnismäßig überteuert sind. Inzwischen gibt es genug private Restaurants wo man für 10 Pesos frühstücken und für 20-25 Pesos Mittagessen kann.
Wenn dir die Schlepper und Bauernfänger auf die Nerven gehen solltest du mehr in die Provinz gehen, dort wirds weniger und du triffst eher auf die 'netten' Kubaner. Daß Touristenschlepper "arme Menschen" sind, die auch "etwas vom Kuchen abhaben wollen" halte ich für Schönfärberei, meistens verdienen die mit ihren Touristen an ein paar Tagen mehr, als als ein werktätiger Kubaner im Monat. Außerdem ist es auch in Kuba eine Unverschämtheit sich ungefragt an den Tisch zu setzen und sich selbst einzuladen, mit solchen Typen mache ich kurzen Prozeß.

Von jemandem auf der Straße oder nem Taxifahrer hätte ich mich auch nicht zu einer Casa bringen lassen, das mit der Provision hatte ich schon gelesen. Ich hatte pro Übernachtung 25 CUC bezahlt, dachte, das wäre der Standardtarif.
In Havanna wurde mir auf der Straße auch mal eine für 15 CUC angeboten, sah mir aber etwas unsicher aus, das blaue Divisa Zeichen war eher alibimässig an die Tür gepappt.
So niedrige Preise können die Casa Besitzer ja nicht machen, wegen den Abgaben, die sie bezahlen müssen, egal, ob sie Gäste haben ode nicht? Woran erkenne ich eigentlich eine legale Casa? Daran, dass sie deinen Pass verlangen und dich in dieses Buch eintragen?

Was das Essen angeht, gut, die Preise waren nicht niedrig, war nur einmal in Vinales außer Haus essen und das war genauso teuer. Bezahlt hatte ich immer 8-9 CUC, war dann immer mit Fisch/Meeresfrüchten und dann immer ein ganzes Menü.
Ich denke, du meinst bei deinen Preisangaben CUP, also Moneda National. Was bekommt man denn für das Geld geboten? Ich hatte ab und an mal an Straßenständen was gegessen, eine kubanische Pizza (Teigfladen mit etwas Tomatensoße) hat meistens 8 CUP gekostet, ein Brötchen mit Omelette so 3-4 CUP. Eine richtige Pizza an der Straße (also was Europäer darunter verstehen, wenn auch nicht so gut) war dann schon etwas teurer, so 35-40 CUP. In Havanna war das in der C/ Rafael in Centro, sah mir nicht besonders touristisch aus.
Deswegen würde ich für ein Mittagessen für 20-25 CUP nicht besonders viel erwarten. Wo findet man denn solche Restaurants? Hatte immer das Gefühl, in den zentralen Gebieten ist alles auf Tourismus/CUC zugeschnitten.
 
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