Gibt es Rassismus auf Kuba?

ich kenne da auch ein Beispiel:
mira, el tiene tres manos.
hatte ich aber nicht kapiert, was das heißen sollte.
die Erklärung:
bei Malerarbeiten spricht man bei einem Anstrich von "mano". Er war also 3x angestrichen worden. Na ja, das kann man aber bei jeder Hautfarbe behaupten.

"Die Rasse verbessern ... schlechtes Haar" Sowas wurde den Afrikanern und ihren Nachfahren jahrhundertelang von ihren Herren eingeredet und vorgelebt. Diesen "Makel" nicht mehr als solchen zu sehen, scheint für viele nicht einfach zu sein. Dazu gehört auch viel Selbstbewusstsein denke ich.

Meine Frau (Mulatta) hat mir erzählt was ihr Vater als erstes sagte als sie ihren
Eltern mitteilte das sie mich Heiratet.
Y que es con la rassa ?

Also ich würde das Thema Haare und diverses anderes aus dieser Richtung nicht unbedingt als "Rassismus" einordnen wollen. Dass gerade dunkelhäutige kubanische Frauen mit ihrem krausen Haar unzufrieden sind, hat eher mit einem Schönheitsideal bezüglich der Haare (und auch mit der Schwierigkeit krauses Haar "zu bearbeiten") zu tun, die wenigsten die ich kenne, wollen zusätzlich weiss oder sehr hellhäutig sein. Man weiss sehr wohl um seine "exotische" Ausstrahlung und Anziehungskraft.

Zum anderen ist vieles was ich hier so an Witzen, oder Äußerungen zu dunkelhäutigen Kubanern höre eher in die Kategorie "Ostfriesenwitze" einzuordnen, und weniger in die Kategorie "Untermenschen" wie oft in Europa wenn es dort um Äußerungen z.B. gegenüber Afrikanern oder anderen Minderheiten geht.

Manchmal spielt hier auch ein bisschen Neid auf diverse (z.T. angedichtete) Fähigkeiten mit, die manch hellhäutiges Männlein/Weiblein auch gerne hätte.

Mit Sicherheit sind hier innerhalb der vornehmlich hellhäutigen Oberschicht Vorurteile da, es wurde hier ja von Beispielen berichtet, Rassismus wie er gerade im rechtsextremen Spektrum in Europa und anderen Ecken zu finden ist, habe ich hier jedoch noch selten erlebt.

Ich kenne auch nicht viele andere Länder in der dunkelhäutige arme Personen derartige Möglichkeiten zum sozialen Aufstieg (z.B. als Ärzte oder per anderweitigen Studium) haben wie in Kuba, das liegt auch daran, dass Studieren etc. in vielen anderen Ländern der Region nur für wohlsituierte Familienmitglieder möglich ist.

Chris schrieb:

Mit Sicherheit sind hier innerhalb der vornehmlich hellhäutigen Oberschicht Vorurteile da, es wurde hier ja von Beispielen berichtet, Rassismus wie er gerade im rechtsextremen Spektrum in Europa und anderen Ecken zu finden ist, habe ich hier jedoch noch selten erlebt.

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Ich stimme mit dem meisten deines posting überein, ausser dem zitierten:
Du kannst es wohl kaum erlebt haben, da du eben nicht schwarz bist. Du kannst es höchstens 'mitbekommen' haben, als Zuseher, als Erzählung etc.
Da wird aber eben nicht alles durchkommen, da schämen sich wohl manche, manche wollen vielleicht nicht jeden Tag das gleiche erzählen....
Und eines ist wohl - auch hier im Konsens des Forums, denke ich - unbestritten und Rassismus (und selten bezweifle ich da): Schwarze werden von der Polizei öfter kontrolliert als Hellhäutige.

Caney schrieb:

Schwarze werden von der Polizei öfter kontrolliert als Hellhäutige.

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Von welcher Polizei in welchem Land und Zusammenhang?
Bei Fußballspielen und Pegida-Demos werden Weiße beispielsweise häufiger kontrolliert, als Schwarze. Im Drogenmilieu auf der Straße werden rumlungernde Farbige häufiger kontrolliert, als besoffene weiße Osteuropäer. In Afrika werden fast nur Schwarze kontrolliert,.

Und auf den Straße Kubas, hatte ich vergessen zu schreiben, werden nach meinen Beobachtungen meistens junge Männer kontrolliert, die ich als Polizist auch kontrolliert hätte. Ich habe das Gefühl, dass diese Kontrollen meistens signalisieren sollen: Pass auf, was Du machst, wir haben Dich im Blick.

Jose Ramon schrieb:

Von welcher Polizei in welchem Land und Zusammenhang?
Bei Fußballspielen und Pegida-Demos werden Weiße beispielsweise häufiger kontrolliert, als Schwarze. Im Drogenmilieu auf der Straße werden rumlungernde Farbige häufiger kontrolliert, als besoffene weiße Osteuropäer. In Afrika werden fast nur Schwarze kontrolliert,.

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Ich bin in dem von dir mit
"Gut, machen wir einen eigenen Thread auf, aber es geht nicht um Deutschland!" eröffneten thread...
und der Fadenüberschrift eigentlich der Annahme, dass es um Kuba geht?

Jose Ramon schrieb:

werden nach meinen Beobachtungen meistens junge Männer kontrolliert,

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Aber doch wohl eher die dunkleren? Und der Rest passt ja zum Fadenthema.
Aus meinen Beobachtungen waren dann aber zweitens gleich die schwarzen Mädels dran, welche wohl wessen unterschwellig verdächtigt wurden?
Ist also alles On Topic und auch zu Chris' posting passend

Als wir 2010 auf Kuba geheiratet hatten, verbrachten wir noch 1 Woche im Hotel Sol Rio de Luna y Mares in Holguin
an der Playa Esmeralda. Ein sehr schönes Hotel eigentlich. Wir saßen abends an der Lobby Bar und hatten einen
gemütlichen Tagesabschluß mit guten Getränken am Laufen. Meine Frau wollte nochmal einen Cocktail für sie
und ein Bier für mich holen. Die Getränke vorher hatte allesamt ich geholt, halt ein Gentleman
Nachdem sie nach ca. 5 Minuten noch nicht wieder da war, schaute ich mal vorsichtshalber, wo sie abgeblieben war.
Sie stand immer noch an der Bartheke und wollte bestellen, doch sie wurde da einfach ignoriert und andere
Touristen wurden vor ihr bedient. Ich stellte mich dann neben meine Frau. der Barkeeper kam dann auch auf mich zu,
nachdem er einen anderen Gast versorgt hatte. Er schaute mich an und fragte auf Englisch, was ich denn gerne trinken möchte.
Ich gab ihm zu verstehen, dass die junge hübsche Dame vor mir an der Reihe wäre.
Er sagte dann, daß Schwarze gefälligst zu warten haben, bis sie an der Reihe sind.
In diesem Augenblick gab es scheinbar in der Region um die Playa Esmeralda ein kurzes, aber heftiges Erdbeben,
denn der Inhalt der vor ihm auf der Theke stehende Wasserkaraffe fiel ihm plötzlich ins Gesicht.
Er schaute mich ganz perplex, ich gab meiner Frau einen Kuss und ich bestellte dann bei einem anderen Barkeeper.
Seit diesem Vorfall wurde meine Frau ganz normal und freundlich behandelt.
Mein Schwiegervater meinte, als ich ihm die Story in Santiago erzählt habe, daß sich die Holguineros für etwas besseres halten.