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Gesellschaftliche Debatte um neues Familiengesetz auf Kuba hat begonnen - amerika21.de

Für die besorgten Bürger*innen, die ja auch in diesem Forum ihren Ängsten oder Vorurteilen schon Ausdruck gegeben haben, wird extra noch einmal darauf hingewiesen, "dass die Vorschläge nicht dazu dienen sollen, ein Familienmodell aufzuzwingen, sondern dass die vorgebrachten Ideen lediglich Ausdruck der Realität des Landes sind ... Hingewiesen wird dabei auch darauf, dass nicht bestehende Rechte beschnitten werden sollen, sondern dass weiteren Personen und Personengruppen Rechte gewährt werden sollen."
 
Ich fände es gut, wenn darüber ausführlich diskutiert wird und auch auf andere Länder geschaut wird, was die Konsequenzen sind. :(
 
Laut dem Text wird doch gerade ausführlich diskutiert. Welche Konsequenzen befürchtest du denn?
 
Dass "Die Tagespost Stiftung für katholische Publizistik" gegen nicht heterosexuelle Partnerschaften anschreibt, kann man sich ja leider denken. Aus solchen und ähnlich reaktionären Kreisen wird ja auch gegen die Verfassungsänderung in KubaStimmung gemacht. Sie kritisieren die Methoden - vom Leser natürlich nicht nachprüfbar - und zweifeln so die Ergebnisse von Studien an, die nicht in ihrem Sinne sind. Aber selbst sie räumen ein, dass es in Bezug auf "sexuelle Orientierung und sexuelle Identität, sexuelles Rollenverhalten oder psychosexuelle Einschätzung“ keine Unterschiede gibt. Also was soll uns dieser Text nun im Zusammenhang dieses Threads sagen?
 
Dass "Die Tagespost Stiftung für katholische Publizistik" gegen nicht heterosexuelle Partnerschaften anschreibt, kann man sich ja leider denken. Aus solchen und ähnlich reaktionären Kreisen wird ja auch gegen die Verfassungsänderung in KubaStimmung gemacht.
Diese Stimmung kommt mitnichten nur aus dem Ausland, sondern ist ein Spiegel der kubanischen Gesellschaft! Ein nennenswerter Teil der Bevölkerung steht dem Codigo mindestens tendenziell ablehnend gegenüber. Die Diskussion markiert insbesondere einen Bruch zwischen den teilweise religiös und/oder konservativ geprägten älteren Generationen und den nachfolgenden. Sogar viele Regierungsanhänger hadern damit, auch wenn sie sich durch die Gruppendynamik am Ende "überzeugen" lassen werden. Er markiert zum Teil auch ein Bildungs- und Erfahrungsgefälle zwischen Stadt und Provinz. Archaische Erziehungs- und Rollenmuster in den Familien kommen erschwerend hinzu, sie konservieren das bis zu einem gewissen Teil, je nachdem ob und wie gut sich die Sprößlinge mit Informationen, Interesse, Empathie und eigenen Überlegungen von ihren Eltern und deren Vorstellungen emanzipieren oder nicht.
Die Kubaner im Ausland sind keine anderen geworden und repräsentieren ein ähnliches Meinungsspektrum wie auf der Insel, weshalb die Diskussion natürlich auch dort und mit den Kubanern auf der Insel geführt wird.

Dass es Widerstände geben wird, war bereits klar, als es um die "Konsultationen" im Rahmen der CDRs zur Verfassungsänderung ging, in deren Entwurf zu diesem Zeitpunkt bereits die gleichgeschlechtliche Ehe auftauchte und auf nennenswerte Ablehnung stieß. Es kommt hinzu, dass einige Männer das Damoklesschwert auch sehen, für gezeugte Kinder auch wirtschaftliche Verantwortung übernehmen zu müssen. Man kann den Diskurs gut verfolgen, bei Revolico und in anderen Gruppen wird der Diskurs darum teilweise ziemlich populistisch und emotionalisiert geführt. "En la calle" ist das nicht viel anders.
 
Die Kubaner im Ausland sind keine anderen geworden und repräsentieren ein ähnliches Meinungsspektrum wie auf der Insel
Da wäre ich mir nicht so sicher. Meine Frau hat beispielsweise in den knapp 15 Jahren, die sie nun in Deutschland bzw. Österreich lebt, ihre Meinung in verschiedenen Punkten verändert.
 
Da wäre ich mir nicht so sicher. Meine Frau hat beispielsweise in den knapp 15 Jahren, die sie nun in Deutschland bzw. Österreich lebt, ihre Meinung in verschiedenen Punkten verändert.

Ausnahmen gibt es und natürlich prägt das neue Umfeld sozial und einige sicher auch politisch. Aber es ist ja nicht so, dass die nun alle dadurch zu grundsätzlich anderen Menschen würden.
Es scheint halt in einigen Kreisen die unterschwellige Zuschreibung zu geben, dass Kubaner, die ins Exil gehen, durch das Überschreiten der Grenze mit einem Schlag reaktionär werden und fortan ebenso reaktionäre Diskurse von außen anstoßen, die es auf der Insel sonst nicht geben würde.
 
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