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Ein "Freund" aus Kuba

Also ich denke man sollte nicht gleich von Liebe als Geschäftsmodell sprechen. Wer das Land und die Menschen etwas besser kennt, kann das hoffentlich diferenzierter sehen.
Natürlich versucht jeder Cubano/Cubana einen Kontakt zu einem Ausländer zu bekommen, das ist schon fast eine Frage des Überlebens.
Aber ehe und Beziehung darf man nicht mit den "beschränkten " Augen eines westeuropäischen (christen )Menschen sehen.
Auch hier gibt es doch noch viele Ehen die aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden,
Dort in Cuba hält eine Beziehung meist nur einige Jahre und dann trennt man sich meist friedlich und geht eine neue Beziehung ein.
Einmal Cuba besuchen reicht sicherlich aus um sich in die Lebensweise und das Land zu verlieben, aber nicht um die Menschen wirklich zu verstehen.
Für mich ganz wichtig ist auch das beide die Sprache des anderen lernen.
Der junge Mann war noch sehr unerfahren und hat sich gleich verrannt, würde es aber nicht so negativ sehen.
 
Hallo allerseits! Ich bin Franziska und mich würde interessieren, ob jemand hier im Forum ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie die Schwester meines Mannes.

Meine Schwägerin (39 Jahre alt, geschieden und wohnhaft in Niederösterreich) wurde vor einiger Zeit in einer "Freundschafts-Gruppe“ (KEINE Singlebörse!) von einem etwas jüngeren Kubaner angeschrieben, den sie auf Anhieb sympathisch fand. Nach einigen netten Chats über Land und Leute sowie gemeinsame Interessen begann er von persönlichen Treffen und sogar von „Zusammensein“ zu schwärmen und durch sein offensichtlich großes Interesse an ihr als Frau wurden die Chats vertraulicher, bis sie sich auch „verknallte“ und ein Kennenlernen herbeiwünschte.

So weit, so gut, wir hatten auch schon an die Möglichkeit eines Kuba-Urlaubs gedacht (wenn die Coronasache überschaubarer wird)… aber obwohl sie ihm deutlich machte, dass eine Reise im Moment nicht in Frage kommt, sprach er ständig davon, wie gern er zu ihr kommen würde, wofür aber eine „Einladung“ von ihr nötig wäre. Dazu kamen wiederholte Klagen über seine fehlenden Mittel für einen Besuch, und die Geschichte gipfelte darin, dass er sogar von Heirat zu sprechen begann und auf ihre Einwände (man kenne einander doch viel zu wenig etc.) ziemlich „verwaschen“ reagierte. Er liebe sie doch so sehr, noch nie habe er eine Frau wie sie kennengelernt usw.usw...

Schmeichelhaft oder nicht, schon bald fühlte sie sich eher bedrängt, zumal für sie seine Vorstellungen von Zusammenleben oder gar Ehe ohne besseres Kennenlernen überhaupt nicht in Frage kämen. Richtig stutzig wurde sie aber nach genaueren Recherchen, was eine solche Einladung inklusive „Verpflichtungserklärung“ (auch für einen einfachen Besuch) mit sich bringen würde. Waren da wirklich Gefühle oder benutzte er nur die ihren, um einen „Fahrschein“ nach Europa zu bekommen? War er bloß unreif und voll falscher Vorstellungen vom Leben in Europa und den finanziellen Möglichkeiten hierzulande?

Man hört sehr viel über „Liebe im Internet“, die sich im Nachhinein als Betrugsmasche entpuppt und für gutgläubige Personen nicht nur Enttäuschung, sondern auch finanziellen Schaden bringt.
Zum Glück blieb meine Schwägerin auf dem Boden der Tatsachen und bremste die „Begeisterung“ ihres Freundes mit klaren Schilderungen ihrer/unserer Situation, trotzdem kam er auffallend oft auf das Thema zurück und scheint immer noch nicht ganz aufgegeben zu haben, auch wenn er inzwischen nur noch gelegentlich einen Gruß im Chat sendet.
Mein Mann und ich werden uns im Fall einer Kuba-Reise bestimmt nicht an ihn wenden und ich halte auch wenig von dem immer noch bestehenden Kontakt, aber andererseits finde ich es gut, die Erfahrung mit anderen Menschen (egal ob Frauen oder Männer) zu teilen.

Hat hier jemand etwas Ähnliches erlebt? Danke im Voraus für allfällige Berichte und Meinungen, und bleibt alle gesund!
 
Also ich denke man sollte nicht gleich von Liebe als Geschäftsmodell sprechen. Wer das Land und die Menschen etwas besser kennt, kann das hoffentlich diferenzierter sehen.
Natürlich versucht jeder Cubano/Cubana einen Kontakt zu einem Ausländer zu bekommen, das ist schon fast eine Frage des Überlebens.
Aber ehe und Beziehung darf man nicht mit den "beschränkten " Augen eines westeuropäischen (christen )Menschen sehen.
Auch hier gibt es doch noch viele Ehen die aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden,
Dort in Cuba hält eine Beziehung meist nur einige Jahre und dann trennt man sich meist friedlich und geht eine neue Beziehung
Einmal Cuba besuchen reicht sicherlich aus um sich in die Lebensweise und das Land zu verlieben, aber nicht um die Menschen wirklich zu verstehen.
Für mich ganz wichtig ist auch das beide die Sprache des anderen lernen.
Der junge Mann war noch sehr unerfahren und hat sich gleich verrannt, würde es aber nicht so negativ sehen.
Ist " Liebe"nicht immer ein Geschäft ?
Wenn man in Europa jemanden trifft, kommt auch relativ schnell die Frage auf wo man arbeitet und wo man wohnt .. etc. und wenn dann als Antwort 'arbeitslos etc' und irgendeine sogenannte schlechte Wohngegend kommen, ist es doch auch gleich vorbei, egal wie gut man aussieht.
Das ist in Kuba auch nicht anders, auch wenn dort der Yuma allgemein als reich gilt, obwohl die Kubaner schnell lernen und auch hier unterscheiden können.
Aber nur nach Kuba fliegen wegen einer 'Liebe' ??? das wäre dem Land nicht gerecht.

@schneeglöckchen , fahrt einfach mal nach Kuba ohne irgendwelche Vorsätze und Planungen, und genieße dieses schöne Land, gehe z.b am ersten Tag am späten Nachmittag zum Malecon... höre dem Rauschen des Meeres zu, beobachte einen Sonnenuntergang der seinesgleichen sucht und atme tief durch... und ich bin mir sicher, dass du dieses Gefühl nicht mehr missen willst
Alles andere ergibt sich dann
 
fahrt einfach mal nach Kuba ohne irgendwelche Vorsätze und Planungen, und genieße dieses schöne Land, gehe z.b am ersten Tag am späten Nachmittag zum Malecon... höre dem Rauschen des Meeres zu, beobachte einen Sonnenuntergang der seinesgleichen sucht und atme tief durch... und ich bin mir sicher, dass du dieses Gefühl nicht mehr missen willst
Alles andere ergibt sich dann

„Fahrt einfach mal nach Kuba“… klingt ja gut und wäre auch genau meine Option, wenn es sich um ein anderes Land handeln würde. Eine Reise dorthin hatten wir nur „sekundär“ ins Auge gefasst, als der neue Bekannte mit seinen Vorschlägen bezüglich „besuchen“ zur Sprache kam. Allein würde meine Schwägerin nämlich nicht hinfliegen, auch nicht für einen Urlaub.
Jemanden vor Ort zu kennen, wäre ein Anreiz gewesen (Motto: Ferien mal anders), aber von „bald“ konnte so oder so keine Rede sein, und ein „Geschäft“ wäre von beiden Seiten unbefriedigend, zumal der Bekannte tatsächlich keinen Job hat (und auch nicht ganz klar ist, wovon er eigentlich lebt)... und in meiner Familie gehört niemand zu den Glücklichen, die einfach in den Flieger springen, sobald sie die Neugier oder die Sehnsucht packt… und wenn, dann müsste das Reiseziel wirklich „erste Wahl“ sein.

Aber inzwischen wurde ja die Idee wieder auf Eis gelegt.

Um auf den Kommentar von quisiero zurückzukommen:
Natürlich kann man sich „in Land und Lebensweise verlieben“, aber in unserem Fall würde das sicher nur sehr bedingt zutreffen. Wie alles im Leben ist es relativ: Wenn ich zum Beispiel genau weiß, welches „Klima“ ich zum Wohlfühlen brauche (sowohl im meteorologischen Sinn als auch in jeder anderen Hinsicht), dann würde sich die Begeisterung – so sie überhaupt entsteht – ziemlich in Grenzen halten.

Unter anderem ist auch eine Mentalität, die viele Dinge mit einer gewissen „Leichtigkeit“ betrachtet, nicht jedermanns Sache. Jede „Sichtweise“ kann völlig OK sein, solange sich jeder an seinen eigenen Möglichkeiten, Vorlieben und Erwartungen orientiert (die man mit ca. 40 normalerweise genau kennt). Darum wäre es wirklich naiv – und das ist ja auch der Tenor eurer interessanten und aufschlussreichen Beiträge –, wegen der „Liebe“ (sprich: wegen eines kurzen Online-Flirts) Strapazen und Opfer auf sich zu nehmen, die in keinem Verhältnis dazu stehen.
 
Ist " Liebe"nicht immer ein Geschäft ?
Mit Sicherheit nicht.
Das hängt von jedem einzelnen ab.
Beim Gefälle von arm nach reich sollte man eben vorsichtiger sein.
In Kuba und Ländern mit Sextourismus ganz besonderst.
Aber es gibt Sie die kubanisch / deutschen Beziehungen welche nicht aus monetären gründen seit mehr als 20 Jahren bestand haben so was muss sich entwickeln.
Letztendlich ist das eine komplexe Angelegenheit, wie alle Beziehungen.
Gruß Murci
 
Ist " Liebe"nicht immer ein Geschäft ?
Wenn man in Europa jemanden trifft, kommt auch relativ schnell die Frage auf wo man arbeitet und wo man wohnt .. etc. und wenn dann als Antwort 'arbeitslos etc' und irgendeine sogenannte schlechte Wohngegend kommen, ist es doch auch gleich vorbei, egal wie gut man aussieht.
Das ist in Kuba auch nicht anders, auch wenn dort der Yuma allgemein als reich gilt, obwohl die Kubaner schnell lernen und auch hier unterscheiden können.
Aber nur nach Kuba fliegen wegen einer 'Liebe' ??? das wäre dem Land nicht gerecht.

@schneeglöckchen , fahrt einfach mal nach Kuba ohne irgendwelche Vorsätze und Planungen, und genieße dieses schöne Land, gehe z.b am ersten Tag am späten Nachmittag zum Malecon... höre dem Rauschen des Meeres zu, beobachte einen Sonnenuntergang der seinesgleichen sucht und atme tief durch... und ich bin mir sicher, dass du dieses Gefühl nicht mehr missen willst
Alles andere ergibt sich dann
Ich habe auch vor 5 Jahren mit dem Spaziergang zum Malecon begonnen und verspüre seitdem die magische Anziehungskraft nach Cuba!!!
 
Naja, den Malecon kann ich äjnlich in viel näheren Reiszielen erleben. Es gibt z.B. in Spanien und Mallorca viele Paseos Maritimos die ähnliche Gefühle zulassen.
Cuba ist für mich viel mehr.
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Empfang in Jobabo, Provinz Las Tunas 2006
Das 1. mal bin ich wegen dem großen Event -Baila en Cuba - im Jahre 2006 dorthin geflogen.
Da das Event nur eine Woche in La Habana stattfand, nahm ich mir vorher 2 Wochen Zeit zum Reisen. Klar zum Glück mit kleinen Gruppe aus unserer Tanzschule mit 2 cubanischen Tanzlehrern, einer aus La Habana, der andere aus der östlichen Provinz Las Tunas.
Wir waren 4 deutsche und eben die 2 Cubanos.
Schon die Reise in einem uralten Chevy von La Habana nach Tunas (700 km) dauerte wegen diverse Pannen fast 3 Tage . .meine erste Naccht in Cuba fand in selbigen Auto umschwärmt von Moquitos statt . . . wer so flexibel ist und sich auf eine private Reise einlässt lernt Land und Leute kennen.
Tja und danch folgten viele Individual-Reisen und die Betreung von Reisenden der Tui.
 

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Schon die Reise in einem uralten Chevy von La Habana nach Tunas (700 km) dauerte wegen diverse Pannen fast 3 Tage . .meine erste Naccht in Cuba fand in selbigen Auto umschwärmt von Moquitos statt . . . wer so flexibel ist und sich auf eine private Reise einlässt lernt Land und Leute kennen.
Tja und danch folgten viele Individual-Reisen und die Betreung von Reisenden der Tui.
Moskitos oder Mojitos? :eek:
:D
 
Liebe Leute, ich freue mich über eure Begeisterung für das Land. Aber wie auch quisiero sagt, können bestimmte Urlaubsgefühle auch in weniger weiter Ferne aufkommen.
Was meinen Mann und mich betrifft, mögen wir eigentlich gar keine Badeurlaube und wären nur der Schwägerin zuliebe bereit gewesen, weil sie eine ganz liebe ist, aber bestimmt keine wie immer gearteten „Strapazen“ auf sich nehmen würde, nur weil ein virtueller „Verehrer“ von Liebe schwafelt :).

Dass es Beziehungen aus finanziellen Gründen gibt, ist uns klar, manche gehen sogar „trotzdem“ gut und ebenso finden sich überall und auch im eigenen Land „Betrüger“ und gutgläubige Menschen, die auf eine Mitleidsmasche hereinfallen. Und da das z.B. sogar unter Kollegen vorkommen kann, die man eigentlich recht gut zu kennen glaubt, muss man sich bei einem virtuellen Kontakt mehr als nur EINE Frage stellen, speziell wo von vornherein wenig Chancen bestehen, einander persönlich kennenzulernen.

Schlimm genug, aus menschlichem Mitgefühl und Hilfsbereitschaft finanzielle Verluste zu erleiden (das nennt man dann „Lehrgeld zahlen“),
aber am schlimmsten finde ich die „Liebesmasche“, die mit Zuneigung, emotionalen Bedürfnissen und Zukunftshoffnungen einer Person spielt.
Und ich sage ganz bewusst „spielen“, denn bei den Betroffenen handelt es sich oft um ernsthafte und realistisch denkende Menschen, die sich trotzdem von „Liebesschwüren“ einlullen lassen.
Was ja zum Glück in diesem Fall nicht zutrifft, da meine Schwägerin in keiner Hinsicht bereit oder imstande wäre, ein solches Risiko einzugehen.
 
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