Das offizielle Kubaforum

Werde auch Du Teil der deutschsprachigen Kuba-Community. Die Anmeldung ist absolut kostenfrei und in wenigen Augenblicken abgeschlossen. Direkt danach bist Du in der Lage, eigene Themen zu erstellen oder auf bestehende zu antworten, sowie Dich mit anderen Mitgliedern zu verbinden.
Sei dabei. Wir freuen uns auf Dich!

Corona Impfstoffe aus der Diktatur

Chris

Moderator
Teammitglied
Registriert
26 Juni 2011
Beiträge
3.219
Punkte Reaktionen
3.584
Ort
Habana Vieja, Ciudad De La Habana, Cuba, Cuba
 
Wenn ich mit großem Interesse die Filme über die Impfstoff Herstellung sehe kommt bei mir immer Erstaunen zutage und auch immer eine Frage.

Erstaunen : man erwartet ja immer bei den ganzen Defizitmeldungen , wo es heute kein Reis und morgen kein Zement gibt, überhaupt nicht auf einmal einen Film über ein Hightech Labor zu sehen, wo man denkt, wow, das muss doch gestellt sein , das ist doch in USA und kommt dann zur

Frage: Diese ganze HighTech Apparaturen, bauen die die selbst oder von wem bekommen die Kubaner die und den Aufbau solcher Forschungszentren,machen das die Kubaner selbst oder bekommen die logistische Hilfe bei sowas ?

Das soll jetzt nicht abwertend oder naiv klingen gegenüber Kuba, aber wenn man manchmal eine Tür ein Jahr suchen muss, verfalle ich manchmal in dieses Erstaunen um dann wieder festzustellen, dass Kuba vielleicht doch, sagen wir mal salopp, viel mehr auf der Pfanne hat als mache vermuten. Geht es anderen manchmal genauso ?
Ich hoffe auf jeden Fall , dass Kuba einen Impfstoff entwickelt der zum Exportschlager wird. Das würde vielen Kubaner wieder Hoffnung und den Patriotismus einen sicheren Anschub geben und würde ganz sicher eine mögliche Wende für Kuba in Aussicht stellen.
 
Ich denke, dort wo von staatlicher Seite die Prioritäten gesetzt werden, kann man auch die materiellen Ressourcen zur Verfügung stellen. Da kuckt man dann wirklich etwas verwundert. Mir ging das mal so im Parque Nacional La Güira in Pinar del Rio so, der verwilderte nach Sturmschäden jahrelang und dann war ich dort mal zu Besuch, als es dort plötzlich von Arbeitern wimmelte, die mit teils schwerem modernen Gerät alles wieder herrichteten. Danach wurde die Anlage auch wieder genutzt, während dir vorher dort kaum mal jemand begegnete. Man kann dort auch wieder übernachten.
 
Ich denke, die Labore und Anlagen sind im Ausland gekauft worden. In Kuba gibt es keine selbst produzierten technischen Geräte, um solche Labore und Anlagen zu bauen. Die Augenklinik in Matanzas hat tolle ZEISS Geräte, second hand.
Bei dem ganzen Thema Impfstoff-Herstellung, Verteilung und Einsatz frag ich mich eher, wo die Hunderttausende der kleinen Glasfläschchen und Spritzen her bekommen wollen. Ein Bekannter wurde einmal gefragt, ob er nicht seine eigene Spritze oder Nadel mitbringen könnte :)

Auf der anderen Seite:

Ich bin da zwiespältig bei dem Thema.
 
Ohne jetzt die Leistung runtermachen zu wollen, aber Impfstoffherstellung ist keine neue Erfindung des Rades. Trotzdem gebührt Kuba hier Respekt, aber wohl auch basierend auf durchaus vorhandenes solides medizinisches Wissen. Nur Impfstoffe mRNA basierend waren da relativ neu, aber die sind nicht Basis der kubanischen Impfstoffe.

Wie sie zu den notwendigen Geräten kamen wäre sicher interessant - aber wer würde Kubanern nicht einen Hang zum 'resolver' abschreiben.

Die Produktion angesprochen wird es wohl, wenn überhaupt, eine Kooperation sein. Kuba hat hier nicht die Kapazitäten. Das kam auch schon zutage mit der Zusammenarbeit mit dem Iran, welcher einerseits genug Impfwillige für Testungen zur Verfügung stellte, als auch das Vorhandensein diverser notwendiger Komponenten des Impfstoffes in grösserer Menge.

Nachdem RU mit Sputnik V eine Kooperation mit Staaten, welche produzieren anstrebt ist das wohl auch für Kuba denkbar. Einfach das know-how des Impfstoffes verkaufen und die Länder/Regionen produzieren selbst.
 
Ich denke da anders wie Du Carney. In nur einem Jahr ein Serum zu entwickeln womit man eine Pandemie bekämpfen kann gab es noch nie auf diesem Planeten. Mit Testen und allem drum und dran braucht man eigentlich 10-15 Jahre. Bei der Spanischen Grippe in den 60ziger Jahren haben sie 15 Jahre gebraucht ehe sie ein Wirksames Serum hatten.
 
Ich denke da anders wie Du Carney. In nur einem Jahr ein Serum zu entwickeln womit man eine Pandemie bekämpfen kann gab es noch nie auf diesem Planeten. Mit Testen und allem drum und dran braucht man eigentlich 10-15 Jahre. Bei der Spanischen Grippe in den 60ziger Jahren haben sie 15 Jahre gebraucht ehe sie ein Wirksames Serum hatten.
Da hast du nicht ganz unrecht, aber es sind jetzt schon wieviele Vakzine, welche gegen Covid -19 existieren? Kuba ist da bei weitem nicht der erste (Staat). Sicher hatten andere mehr Resourcen (Staatshilfen) als Kuba, aber die haben eben die Erfahrungskarte gespielt.

Zur üblichen Entwicklungszeit: Ja, aber ;) wenn sich alle auf EIN Thema konzentrieren, geht es auch mal bedeutend schneller. Und ich möchte durchaus auch erwähnen, dass da einiges ganz schön quick und hoffentlich nicht zu dirty lief. Siehe Astra Zeneka Diskussionen, Zweifel an diversen Impfstoffen und last, but not least: Alle diese Impfstoffe verhindern meines Wissens eigentlich nicht die Übertragung als solches, sondern nur einen schlechten Verlauf der Krankheit. Damit haben wir eigentlich erst die halbe Miete, so bewundernswert das auch ist.
 
Ich spreche aber nur über die zugelassenen von der WHO das sind gerade mal5 aber auf dem Markt gibt es 20. Möchtest Du Dich Impfen lassen mit einem Zeug das keine Zulassung hat. Da macht es Cuba besser wie die Russen und die andern. Cuba hat sein Serum zur Überprüfung bei der WHO angemeldet. Die Russen Chinesen usw. verweigern das warum wohl??? Das was Cuba geschafft hat in dieser kurzen Zeit ist bemerkenswert, da kann man nur den Hut ziehen.
 
alibaba, ich schrieb ja auch von bewundernswert, du von Hut ziehen - so weit auseinander sind wir da nicht.
Und die Zulassung der WHO (du schreibst sicher bewusst nicht EMA) - da müssen spezifische Prozesse eingehalten werden (einerseits geht es da um Tests und deren Verläufe, aber hauptsächlich um Dokumentation) und da hinkt man natürlich schnell einmal hinterher.
Auch Kuba hat für seinen Impfstoff ja noch keine Zulassung - und die kann dauern - also wird es auch hier länger als ein Jahr dauern. Von der Produktion bis zur Durchimpfung dann auch noch...

Aber nicht alle müssen es so herumgemurkst zusammenbringen wie wir in der EU.
 
Die EMA ist nur für Europa zuständig. Die WHO für die ganze Welt.
 
Zurück
Oben