Aber diese Erfolge sind nur die eine Seite. Zum Gesamtbild gehört auch, dass Ernst Thälmann als KPD-Vorsitzender hauptverantwortlich ist für eine fundamentale Verwandlung seiner Partei.
Als die Nazis 1933 an die Macht kommen, ist die KPD nur noch eine Karikatur ihrer selbst. In den frühen 1920er Jahren – also in den ersten Jahren nach ihrer Gründung – handelt es sich noch um eine lebendige und diskussionsfreudige Partei...
Doch am Ende der Ära Thälmann ist die KPD eine weitgehend undemokratische und bürokratische Führerpartei. Diskussionen werden meist unterbunden, Konflikte nicht politisch, sondern organisatorisch, also durch Ausschlüsse und Repressalien »gelöst«. Kritiker belegt das Thälmann-ZK mit Redeverboten oder entfernt sie kurzerhand aus der Partei.
Er wird 1944 von den Nazis ermordent. Doch so eindeutig Thälmanns Rolle als Opfer des Faschismus ist, so ambivalent ist die als Vorsitzender der KPD.
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