Hallo Siggi,
zum Glück ist das ja nur eine Seite Kubas und du wirst bestimmt auch wieder hinfahren.
Ich konnte diesen Winter endlich mal wieder einige Zeit in Kuba verbringen. Meine Reise führte mich dort von Santa Clara bis Maria la Gorda an der Westküste und von Havanna ging es dann wieder zurück nach Deutschland. Dabei bin ich natürlich auch vielen dieser kubanischen "Dienstleister" begegnet, die sich dort aufhalten, wo wir Touristen auch sind.
Ich denke, solange die Zahl der Touristen immer weiter steigt - habe gerade etwas von über drei Millionen im letzten Jahr gelesen - versuchen auch immer mehr KubanerInnen abseits staatlicher Einrichtungen davon zu profitieren. Also es gibt diese Leute, weil wir dorthin fahren. Und wenn wir den Kindern ungefragt Dinge zustecken, bleibt es natürlich hängen, dass man von Touristen Geschenke erhält. Dann gehen sie eben das nächste Mal selber los, um nach Kaugummi zu fragen. Und später wird daraus die Vermittlung von Zigarren, Casas, Chicas und was weiss ich nicht noch alles.
Das kann nervig sein, wenn man das alles gar nicht braucht. Andererseits sind es Dienstleistungen, um den Reisenden bestimmte Dinge, die dieser ja selber will, zu vermitteln. Wer nicht selber suchen will oder kann, muss eben dafür bezahlen, dass ihm die Einheimischen entsprechende Vorschläge machen. Scheinbar gehören diese meist jugendlichen "Fremdenführer" zu den Anbietern privater Dienstleistungen, die wieder erlaubt worden sind.
Pauschalisieren sollte man aber wie immer auch nicht. Man trifft in Kuba auf viele hilfsbereite Menschen, die nicht aus allem CUCis machen wollen. Z.B. wenn ein Tourist in einer Poliklinik ohne nach einer Versicherung zu fragen behandelt und das Rezept für Medikamente auf den Namen der Vermieterin der
Casa particular ausgestellt wird, sodass diese auf Zuzahlung eines geringen Betrages in Moneda Nacional in der Apotheke zu bekommen waren.