Ich finde schon, dass Siggi mit vielem recht hat. Wenn in irgendwelchen Bars extra Klofrauen sitzen und dir max. drei abgezählte Blatt Papier verkaufen wollen sollen sie bitte auch dafür sorgen, dass es einigermaßen sauber ist. Und in den meisten Bars in La Habana gibt es Klofrauen oder Männer. Das ist nicht "ein Klo verwalten", das ist ganz klare Abzocke. Das ist auch nicht einfach Dritte Welt- Problematik sondern Ignoranz und Verachtung für die Touristen und auch die eigenen Mitbürger.
Mich nervt das wirklich auch, genauso wie wenn ich in La Lisa, ganz normales Stadtviertel in Havanna, in das sich Touristen ohne Familie nie verirren, in die pasteleria gehe und erst mal lange warten muss, bevor mich eine der vier Verkäuferinnen überhaupt erst mal bemerkt. Das selbe Verhalten zeigen sie auch allen Mitbürgern gegenüber, die sind das aber gewohnt. Schließlich werden im shoppi dauernd die Taschen kontrolliert und den Leuten damit klar gemacht, dass sie sich mit allem arrangieren müssen, da beschwert sich niemand.
Das ist einfach sehr schlechter service, durch nichts anderes erklärbar oder schönzureden. Ich hab oft gedacht, dass dies ein Ergebnis der glorreichen Revolution ist, jeder bekommt sein Geld, ob er nun arbeitet oder eben nicht. Das mag beim ersten Mal noch ganz interessant sein, aber wenn du immer wieder in diese Situation kommst nervt es nur noch. Ich wäre oft lieber in ein anderes Land in Urlaub gefahren, weil ich eben auch erholungsbedürftig war nach anstrengenden Monaten der Arbeit.
Auch erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Wenn im Kiosk neue Ware angeliefert wird spricht sich dies ganz schnell rum und alle rennen hin um noch ein Shampoo abzubekommen bevor es auf dem Schwarzmarkt landet. so hatte ich mir den "neuen Menschen" Ches nicht vorgestellt!